Frage an Peter Eichstädt bezüglich Verkehr

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Peter Eichstädt
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Frage von Walter B. •

Frage an Peter Eichstädt von Walter B. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Eichstädt,

einigen Verlautbarungen konnte ich entnehmen, dass Sie dem Ausbau des Flughafens Lübeck-Blankensee positiv gegenüberstehen. Das Land muss 300 Mio Euro einsparen und will ein Projekt, das eher zum Scheitern verurteilt ist mit finanzieren. Selbst Regionalflughäfen mit einem besserem Umfeld haben Probleme, eine schwarze NULL zu schreiben. Dieses Fass hat insgesamt wohl schon um die 60 Mio Euro an Zuschüssen aller Art geschluckt. Wieso sind Sie dafür, noch mehr öffentliches Geld zu investieren? Ich hoffe, es ist nicht Ihre Wohnsitznähe, die die Anreise für billige Urlaubsflüge so günsig macht.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Boller,
vielen Dank für Ihre Fragen.

Es trifft zu, dass ich mich dafür ausgesprochen habe, den Flughafen Blankensee auszubauen.
Ich halte es für die Region um Lübeck auch heute noch für bedeutsam, einen solchen Flughafen zu haben, natürlich verbunden mit der Hoffnung, daß es gelingt, Verbindungen anzuziehen, und damit zu einer ausreichenden Wirtschaftlichkeit zu kommen.
Der Flughafen kann, wenn dies gelingt, Arbeitsplätze in und um Lübeck sichern und neue schaffen sowie ein Standortfaktor für ansiedlungswillige Unternehmen in Südholstein und darüber hinaus werden.

Das setzt aber voraus, dass der Flughafen so weit ertüchtigt wird, dass er für Fluglinien attraktiv wird.
Das Land Schleswig - Holstein unterstützt dabei die Hansestadt Lübeck auch finanziell, allerdings nicht annähernd in der von Ihnen genannten Größenordnung.
Leider sind in jüngerer Zeit die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Entwicklung getrübt worden. Im Besonderen die ausschließliche Abhängigkeit von "Ryanair“ ist ein Problem.

Die Frage, ob die Förderung zum jetzigen Zeitpunkt eingestellt werden sollte, stellt sich - trotz einer gewissen Skepsis, was die Erfolgsaussichten angeht - im Moment allerdings schon deshalb nicht, weil die Bürger von Lübeck im Rahmen eines Bürgerentscheids bewirkt haben, dass der Ausbau weiter betrieben wird. Dies gilt es, zu respektieren.

Nicht zu vernachlässigen ist allerdings auch, dass die Grönauer und Krummesser Bürger durch den Flugverkehr stark in Mitleidenschaft gezogen sind.
So weit es sich dabei nicht um Anlieger handelt, die in jüngerer Zeit erst in Neubaugebiete gezogen sind, die im Bereich des Flughafens liegen, muss über die Entschädigung für notwendige Lärmschutzmaßnahmen gesprochen werden, wenn der Flughafen zukünftig Bestand hat.
Ihre Vermutung, ich sei für den Ausbau des Flughafens Lübeck, um billig in den Urlaub fliegen zu können, ist falsch.

Peter Eichstädt