Frage an Peter Ramsauer bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

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Peter Ramsauer
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Frage von Enzo A. •

Frage an Peter Ramsauer von Enzo A. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Herr Ramsauer,

wie ist Ihre Position zu den diversen Pressemeldungen dass der verschobene Bau des Berliner Stadtschlosses kein oder kaum Geld spart.

Dies ist -so die Argumentation von taz, FAZ und SPIEGEL- der Fall, da
* einerseits nur die Kosten in die Kosten in die Zukunft verschoben werden
* die Baukosten (Baupreisindex) steigen werden
* unter Umständen Mitarbeiter (Architekten etc.) in der Schlossbaustiftung auch während der Übergangszeit beschäftigt/ bezahlt werden müssen, mit der (sich nicht verkürzenden) Bauzeit also insgesamt länger.
* Zusätzlich das sanierungsbedürftige Museum Dalem renoviert werden muss (aus Bundesmitteln - nicht aus Berliner Mitteln), da sich dort die außereuropäischen Kulturgüter der Stiftung Preussischer Kulturbesitz momentan befinden. Dieses wurde seit Mitte der 90er nicht saniert, da von einem Umzug in das Berliner Stadtschloss ausgegangen wurde. Ausgegangen wird hier von 200 Millionen Euro.
* Die Infobox -welche an der Stelle aufgebaut werden soll- sollte durch Werbung an der Baustellenverkleidung finanziert werden, welchen es nun auch nicht geben wird

Darüber Hinaus entstehen weitere Komplikationen welche enorme Kosten nach sich ziehen können, wie zum Beispiel der Bau der U5 -welche vom Bund unter Androhung der Rückforderung von Bausubventionen gefordert wurde- da dieser in den Bau des Schlosses eingetaktet wurde. Die Kosten einer seperaten Erstellung, wie einer Verschiebung dürften ebenfalls höher liegen.

Wäre es daher nicht günstiger gewesen sich entweder für die geplante Umsetzung des Schlossbaus ODER die Aufgabe des Schlossbaus zu vollziehen. Mir scheint die Bauverschiebung die teuerste Variante zu sein.

Mit freundlichen Grüßen

Enzo Aduro

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Sehr geehrter Herr Aduro,

vielen Dank für Ihre Frage.

Die Vertagung des Baubeginns des Berliner Stadtschlosses ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen unumgänglich. Den Bau eines Schlosses zu einem Zeitpunkt in Angriff zu nehmen, an dem sich viele Bürgerinnen und Bürger mit schmerzlichen Sparbeschlüssen konfrontiert sehen, wäre vielen kaum vermittelbar.

Der Bau des Humboldt-Forums ist damit aber keineswegs zu den Akten gelegt. Der Bundestagsbeschluss zum Berliner Schloss gilt nach wie vor. Dazu stehe ich ausdrücklich. Die Schloss-Idee bleibt lebendig.

Ich selbst plädiere dafür, den Schlossbau schon 2013 und nicht erst 2014 zu beginnen. Ich halte es für durchaus sinnvoll, einen kleinen Teil des Geldes, das für 2014 vorgesehen ist, auf das Jahr 2013 vorzuziehen, um bereits den ersten Spatenstich vornehmen zu können. Ich bin fest entschlossen dieses baukulturelle Mammutprojekt in Angriff zu nehmen.

Mit freundlichen Grüßen
gez. Dr. Peter Ramsauer MdB

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