Frage an Peter Ramsauer bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

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Peter Ramsauer
CSU
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Frage von Johann N. •

Frage an Peter Ramsauer von Johann N. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Dr. Ramsauer,

laut einem Bericht im Traunsteiner Tagblatt vom 5. September 2008 habe Sie bei einer Veranstaltung der Bienenzüchter des Berchtesgadener Landes beteuert, sie seien gegen die Gentechnik und wollten sie nicht; sie werde nicht gebraucht, sie sei gefährlich, weil nicht rückholbar, Bayern solle gentechnikfrei werden.
Aber als sie am Schluss wählen sollten, ob Gentechnik verboten werden sollte, warfen sie ihren Maiskolben in die Waagschale des nicht Verbietens.

Davon ausgehend, dass der Artikel so stimmt meine Frage:

Warum möchten Sie nicht, dass die Gentechnik verboten wird, wenn sie nach Ihrer eigenen Einschätzung doch gefährlich ist?
Sie haben doch geschworen, Schaden vom Deutschen Volk abzuwenden?

Mit freundlichen Grüßen

Johann Niedl

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Niedl,
vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Grüne Gentechnik auf Abgeordnetenwatch.de vom 05.09.2008.

Ich bin Ihnen für Ihre Nachfrage tatsächlich sehr dankbar, weil ich auf diesem Wege die Möglichkeit habe, ein großes Missverständnis aufzuklären:

Bei der Veranstaltung vom 05.09.2008 in Teisendorf habe ich mich – wie bereits bei zahlreichen Auftritten und in Interviews zuvor – dezidiert gegen die Anwendung Grüner Gentechnik ausgesprochen. Dies wurde auch in dem von Ihnen angesprochenen Artikel des Traunsteiner Tagblatts vom 05.09.08 korrekt wiedergegeben. Allerdings wurde vom Kollegen Anton Kern MdL und mir die abschließende Frage des Moderators so verstanden, ob wir für oder gegen den Anbau von Genmais sind. Daraufhin haben wir natürlich den Maiskolben in die Nein-Schale geworfen, um unserer Haltung gegen den Anbau von Genmais Ausdruck zu verleihen. Das Missverständnis wurde von uns erst später bemerkt. Ich habe daraufhin sofort den Moderator der Veranstaltung angerufen. Er befand sich zu diesem Zeitpunkt noch bei der Veranstaltung und versprach mir, den Irrtum bei den Medien und auch gegenüber dem noch anwesenden Publikum richtig zu stellen. Dies wurde offensichtlich unterlassen.

Ich bedaure dieses Missverständnis sehr, da zahlreiche Bürger, wie Sie ja auch, unnötig verwirrt wurden und die Abstimmung zu Recht hinterfragen. Daher macht es mich sehr wütend, dass die verantwortlichen Veranstalter sich nicht - wie versprochen - um eine mediale Aufklärung bemühten. Es gibt lediglich ein Interview mit Anton Kern MdL in der Südostbayerischen Rundschau vom 13.09.2008, in dem noch einmal die Verwechslung aufgeklärt wurde.

Wie Sie vielleicht wissen, habe ich mich bereits im Mai dieses Jahres gemeinsam mit dem CSU-Kreisverband Traunstein klar gegen den Einsatz der Grünen Gentechnik in unse­rer Heimat ausgesprochen. Gemeinsam mit dem CSU-Kreisverband haben wir ein Po­sitionspapier entworfen und unterzeichnet, das Sie auch auf meiner Homepage finden.

Darin fordern wir u. a., dass durch geändertes EU-Recht Landkreise zukünftig die Möglichkeit haben sollen, zum kommerziellen Anbau gentechnisch veränderter Pflan­zen Beschlüsse zu fassen. Damit wäre schon ein großer Schritt in Richtung Eigenver­ant­wortlichkeit unserer schönen und intakten Landkreise getan.

Ich hoffe, Ihnen mit dieser Aufklärung und meiner erneuten eindeutigen Positionierung Klarheit darüber verschafft zu habe, dass ich mich deutlich gegen die Grüne Gentechnik ausspreche.

Mit freundlichen Grüßen
gez. Dr. Peter Ramsauer MdB

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