Frage an Ralf Stegner bezüglich Innere Sicherheit

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Ralf Stegner
SPD
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Frage von Oliver R. •

Frage an Ralf Stegner von Oliver R. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrter Herr Dr. Stegner,

ich habe eine eigentlich sehr persönliche Frage an Sie.
Doch beinahe jede politische Diskussion an der ich mich beteilige kommt irgendwann an den Punkt, daß die SPD innerlich nach dem sogenannten "Königinnenmord" an Heide Simonis weiterhin intern zerstritten und heftigen ungeklärten Spannungen ausgesetzt ist welche einer möglichen Regierungsverantwortung krass entgegen stehen.

Auf der online-Plattform des "VORWÄRTS - Die Zeitung der Deutschen Sozialdemokratie" wird in der Rubrik : ARTIKEL (Archiv) > DIE MINISTERPRÄSIDENTIN
das Buch von Bettina Munimus : - „Heide Simonis“ Die Ministerpräsidentin -
in einer Buchbesprechung/ -kritik vorgestellt.

An einer Stelle des Artikels heißt es (Zitat) :

... Ganz besonders schwierig ist natürlich auch die Betrachtung der Nicht-Wahl von Heide Simonis in den vier Wahlgängen vom 17. März 2005 ... ;

an einer weiteren Stelle (Zitat) :

...Es spricht doch eher einiges dafür, dass es sich um die sehr persönlichen Motive einer Einzelperson gehandelt hat, die damit ihrer Partei und dem Land schweren Schaden zugefügt hat ...

Der Autor dieser Buchkritik/des Artikels in online-Ausgabe des Vorwärts sind ausgerechnet Sie, Herr Dr. Stegner.

Nun möchte ich Ihnen nicht zu nahe treten und Ihnen keinesfalls irgendetwas unterstellen.
Nur wird in den privaten Diskussionen und auch in vielen Stammtisch-Diskussionen eines sehr deutlich - dazu 2 Stichpunkte :

1. Die SPD tut sich selbst keinen Gefallen die Verhältnisse um die Nicht-Wahl von Frau
Frau Heide Simonis aufzuklären.
Gerade diese Verhaltensweise birgt extremen politischen Sprengstoff und macht die
SPD selbst für die eigene Basis nicht/kaum wählbar

2. Hauptvorteilsnehmer und Nutznießer der Ereignisse des 17. März 2005 sind eindeutig und
FRAGWÜRDIGERWEISE Sie selbst !!!

Die Frage vieler Wähler:

Sind Sie Herr Dr. Ralf Stegner der "Königinnenmörder" vom 17. März 2005 an der damaligen Ministerpräsidentin Frau Heide Simonis ?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Rothenberg,

Die fehlende Stimme für die Wahl von Heide Simonis zur Ministerpräsidentin vor war ein schwerer Schlag für die SPD Schleswig-Holstein und für das Land Schleswig-Holstein, da die eigentlich geplante rotgrüne Regierung mit Unterstützung des SSW dieses Land besser regiert hätten und wir dieses Jahr nicht schon zum zweiten Mal vorgezogene Neuwahlen hätten.

Ich glaube aber, dass wir nach nunmehr sieben Jahr doch eher nach vorne schauen und die Auseinandersetzungen in der Partei von einer lebendigen Partei zeugen und nicht von tiefergehenden Spaltungen und Spannungen.

Die Zeit damals war auch schwierig für Heide Simonis. Durch ihre Auftritte bei Parteiveranstaltungen zeigt sie aber, dass sie die Partei für das unsägliche Verhalten eines Einzelnen nicht in Gruppenhaft nimmt. Zumal ja auch die Stimme von einem der beiden anderen Partner fehlen könnte. Heide Simonis schätze und bewundere ich und stehe noch heute in häufigem Kontakt mit ihr. Sie war deshalb auch selbstverständliches Mitglied der Delegation die Joachim Gauck zum Bundespräsidenten wählte. Nicht nur Schleswig-Holstein auch ich habe ihr viel zu verdanken. Ihren Verdacht finde ich schon aus diesem Grund beleidigend.

Ihre Anwürfe, dass ich der Hauptnutznießer gewesen sei, ist zusätzlich auch absurd. Meine Traumperspektive war sicher nicht eine große Koalition unter einem CDU-Ministerpräsidenten war, sondern nach einigen Jahren selbst die Führung einer zukunftsweisende rot-grünen Landesregierung zu übernehmen. Jeder, der mich gut oder auch nur ein wenig kennt oder meine Politik wahrgenommen hat, weiß das auch. Ich stehe für Bildungsgerechtigkeit, eine liberale Innen- und Rechtspolitik, eine sozial gerechte Steuerpolitik und eine konsequente Energiewende - das war und das ist mit der CDU kaum durchzusetzen. Deswegen kämpfe ich nun zusammen mit Torsten Albig und der gesamten SPD dafür, dass wir wieder Regierungsverantwortung übernehmen können und mit einem grünen Partner und mit den Schlewig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinern unser Land voranbringen können.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Ralf Stegner

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