Wie viele von den staatlichen oder anderen öffentlich-rechtlichen Smartphone-Apps verlangen nach einer Anmeldung bei Google oder Apple?
Viele öffentliche Anbieter von Smartphone Apps verweisen auf die Stores von Apple und Google. Diese fordern einen auf, sich anzumelden und quälen einen dann mit Werbung aufs Smartphone. Es gibt zumindest für Android auch Alternativen, also App-Stores ohne Verfolgung für Webezwecke. Eigentlich wäre es für öffentliche Anbieter ein Leichtes, auf die Einbindung in die Werbekonzerne Google und Apple zu verzichten. Wenn sich staatliche Anbieter, oder Firmen in Staatsbesitz wie die Bahn oder die Post oder zum Beispiel auch einfach nur der Müllkalender vor Ort ausschließlich mit Apple oder Google verbrüdern, ist das aus meiner Sicht eine unzulässige Korruption zu Lasten eines fairen und werbefreien Angebote.
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage bei Abgeordnetenwatch.de.
Die öffentlich-rechtlichen Apps werden unter Erwägungen der Niedrigschwelligkeit und des Anspruches möglichst allen Bürgerinnen und Bürgern Zugriff auf sie zu verschaffen in den großen App Stores angeboten. Für viele dieser Apps (bspw. CoronaApp, AusweisApp2) hängt der Nutzen der App untrennbar mit deren Verbreitungsgrad zusammen. Ein Blick auf die aktuellen Marktanteile unter den mobilen Betriebssystemen in Deutschland zeigt im März 2023 einen Marktanteil von rund 60,04% für Android (Google) und einen Marktanteil von 38,6% bei Apple.
Tatsächlich setzen beide Anbieter für die Nutzung ihres Stores das Erstellen eines Kundenkontos voraus. Ein kategorischer Ausschluss jener Anbieter aus diesen Gründen würde jedoch den eben beschriebenen Zielen unverhältnismäßig zuwiderlaufen.
Die sich in diesem Zusammenhang zunächst anzunehmenden Bedenken haben jedoch auch uns beschäftigt. Es ist uns durch einen Fokus auf Verschlüsselungen innerhalb der Apps die Möglichkeit zum Zugriff auf sensible personenbezogene Daten in einem Maß unwahrscheinlich zu machen, welches das privatwirtschaftlich angebotener Apps um ein Weites überschreitet.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Stegner
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