Frage an Rhavin Grobert bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

.rhavin muss Bundestag!
Rhavin Grobert
Die PARTEI
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Frage von Marcel H. •

Frage an Rhavin Grobert von Marcel H. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Hallo Rhavin,
wie stehst Du zum Vorschlag der AfD, die Siemensbahn nach Tegel zu verlängern?

.rhavin muss Bundestag!
Antwort von
Die PARTEI

Hallo Marcel,
vielen Dank für Deine Frage.

Siemensstadt braucht – wie ganz Berlin – einen starken ÖPNV. Wir müssen zu Visionen in der Politik zurückkehren, Berlin ist gerade deshalb jahrzehntelang so gut aufgestellt gewesen, weil der Horizont seiner Planer größer war als ihr SUV in der Garage. Daher müssen Sofortlösungen, die den Bürgern jetzt helfen, mit langfristigen Projekten einhergehen, dürfen diesen aber nicht im Weg stehen.

Der Vorschlag der AfD, die Siemensbahn zum Flughafen (bzw. Gelände) Tegel zu führen, zeugt von arger Unkenntnis der vorbereiteten Verkehrswege und der generellen Funktion einer S-Bahn, welche hierfür wie ein Ghetto-Bus geführt würde und einen sinnlosen Umweg für Fahrgäste bedeutet, welcher auf der ›Schildbürger-Skala‹ noch oberhalb der Waßmansdorf-Kurve zum BER angesiedelt ist.

Die Trasse für die U5 / U75 von Jungfernheide nach Tegel ist freigehalten und bis zum Gördelerdamm bereits inkl. Wehrkammern ausgebaut. Sie kann teilweise als Einschnitt mit langfristiger Tunneloption und teilweise in offener Bauweise günstig zum Flughafengelände verlängert werden und wär deutlich zielführender. Auch ihre südliche Verlängerung zum Hauptbahnhof ist an den wesentlichen Umsteigerelationen (Jungfernheide, Turmstraße) bereits vorbereitet und kann in offener Bauweise günstig erstellt werden. Dies wäre ein großer verkehrspolitischer Schritt für Moabit, Charlottenburg-Nord und Tegel, der seit Jahrzehnten geplant ist und nur darauf wartet, dass der Senat endlich mal die Wörter ›Großstadt‹ und ›Weltstadt‹ in einem Lexikon findet.

Die Verlängerung der S21/West über die Siemensbahn in die Wasserstadt ist hingegen sinnvoll, um das städtebaulich und intellektuell unterentwickelte Gebiet dort zu erschließen.

So weit wie Spandau verkehrspolitisch hinter dem Mond ist, fehlt auf diesem nur noch ein Zwischenhalt! Berlin leidet seit Jahren unter einer kurzsichtigen Verwaltung: mit den Argumenten, mit denen heute Politik gemacht wird, hätte es in Berlin nie eine U-Bahn und nie ein starkes, zukunftsgewandtes S-Bahn-Netz zur Integration der Vororte gegeben.
Berlin muss endlich den Weg in das 21. Jahrhundert finden!

Viele Grüße,
Rhavin