Frage an Rolf Mützenich bezüglich Gesundheit

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Rolf Mützenich
SPD
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Frage von Günter B. •

Frage an Rolf Mützenich von Günter B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dr. Mützenich,

seit dem 1. Januar dieses Jahres ist das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz in Kraft.
Schon der Titel ist eine Zumutung.

Haben Sie diesem Gesetz zugestimmt?

Wenn Sie gegen dieses Gesetz gestimmt haben, welche Möglichkeiten sehen Sie dann,
die Substitutionsmöglichkeit eines Medikaments bei nur einer übereinstimmenden
Indikation zeitnah wieder zu verbieten?

Hier sind meines Erachtens fundamentale Gesundheitsinteressen der Patienten
wirtschaftlichen Interessen geopfert worden.

mfg Günter Bloitzheim

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Bloitzheim,

vielen Dank für Ihre Frage. Nein, ich habe dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz nicht zugestimmt. Ja, der Titel ist in der Tat eine Zumutung. Ein erheblicher Teil des Ausgabenwachstums bei Arzneimitteln ist zurückzuführen auf zu teure, unwirtschaftliche oder unwirksame Medikamente oder unwirtschaftliche Vertriebswege. Anstatt Vorschläge zu entwickeln, wie diese Wirtschaftlichkeitsreserven für die Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen erschlossen werden können, hat es der Bundesminister für Gesundheit, Dr. Philipp Rösler, vorgezogen, auf Vorschläge der pharmazeutischen Industrie zur Begrenzung ihrer eigenen Gewinne zu warten. Die Bundesregierung hat bisher keinerlei Initiativen ergriffen, um die vorhandenen Effizienzreserven im Gesundheitswesen zu nutzen und die überproportional steigenden Arzneimittelausgaben zu begrenzen.

Die vorgesehene Substitutionsmöglichkeit die dazu führen kann, dass das abgegebene Präparat in nur einer Indikation mit dem verschriebenen Medikament übereinstimmt, halte ich auch für problematisch. So könnten Patienten in der Apotheke ein Arzneimittel bekommen, in dessen Packungsbeilage ihre Krankheit nicht erwähnt wird, was zur Verunsicherung und zur Trübung des Vertrauensverhältnisses zwischen Arzt und Patient führen könnte.

Ich bitte Sie jedoch um Verständnis, dass ich als außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion nicht vollkommen in der komplizierten Materie der Gesundheitspolitik bewandert bin und erlaube mir deshalb ihre Frage an unsere Gesundheitspolitiker weiterzuleiten.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Mützenich

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