Frage an Rüdiger Claus von Nadja W. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Claus,
bezahlbarer Wohnraum wird in Sachsen-Anhalt immer teurer. Insbesondere der Traum einer eigenen Immobilie ist aktuell, selbst für eine Familie aus der oberen Mittelschicht, nicht ohne größere Einschränkungen möglich. Was möchten Sie für Familien in dieser Hinsicht tuen?
Sehr geehrte Frau Wachsmuth,
vielen Dank für Ihre Frage. Der Erwerb einer eigenen Immobilie ist in der Regel ein sehr grosses Projekt für eine Familie, das besonderer Anstrengungen bedarf.
Die zu beobachtenden Preissteigerungen bei Liegenschaften werden in erster Linie durch eine gestiegene Nachfrage ausgelöst. Die sehr niedrigen Zinsen, die wir seit einiger Zeit haben, und die eigentlich zu einer Entlastung der Immobilienkäufer bei den Zinsraten führen, verursachen leider auch eine gestiegene Nachfrage von Investoren, die im Niedrigzinsumfeld verstärkt in Immobilien aller Art investieren. Dies führt dazu, dass der negative Preiseffekt den positiven Zinseffekt überwiegt und die Belastung für Familien beim Erwerb einer Immobilie steigt. Hinzu kommen steigende Preise für Baustoffe, die durch Preissteigerungen auf den Weltmärkten bedingt sind.
Beide Effekte, die gestiegene Nachfrage und die Preissteigerungen für Baumaterial können durch uns nicht direkt beeinflusst werden. Auf der anderen Seite ist das Angebot an zusätzlichem Bauland kurzfristig relativ starr.
Wie können wir nun den beschriebenen Herausforderungen begegnen? Einerseits muss man auf der Angebotsseite ansetzen und mehr Bauland zur Verfügung stellen. Da die Möglichkeiten dafür aber beschränkt sind, geht es in erster Linie darum, Familien beim Immobilienerwerb zu unterstützen. Einerseits durch Entlastungen, damit mehr Geld für die Investition in Wohneigentum übrigbleibt, aber auch durch gezielte Fördermassnahmen beim Immobilienerwerb.
Mit freundlichen Grüssen
Rüdiger Claus