Frage an Sahra Wagenknecht bezüglich Senioren

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Sahra Wagenknecht
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Frage von Jens H. •

Frage an Sahra Wagenknecht von Jens H. bezüglich Senioren

Sehr geehrte Frau MdB Wagenknecht,

Umfragen zufolge will so gut wie niemand im Krankenhaus sterben.

Doch immer noch viel zu oft passiert genau das. Laut Deutschem Evangelischem Krankenhausverband (DEKV) sterben 77 Prozent der Deutschen entweder in einer Klinik oder im Pflegeheim.
Quelle: https://www.welt.de/vermischtes/article204152876/Tod-im-Krankenhaus-Warum-viele-sterben-wo-sie-nicht-sterben-wollen.html

Warum wird der offensichtliche Wunsch von sehr vielen Menschen ignoriert bzw. nicht automatisch erkannt und erfüllt?
Ist es aus Ihrer menschlichen Sicht nicht selbstverständlich, im eigenen Bett oder zumindest friedlich einschlafen zu dürfen?
Was können Sie persönlich als verantwortlicher Politiker für die Menschen tun bzw. warum fehlt es hier in so besorgniserregender Weise an gesetzlichen Vorgaben, die längstens von den Abgeordneten hätten beschlossen werden müssen???

Beste Grüsse
Hahn

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Sehr geehrter Herr Hahn,

Sie haben Recht: Fast jeder möchte am liebsten Zuhause und in seiner gewohnten Umgebung die letzten Lebenstage ohne Schmerzen verbringen und friedlich sterben. Dass dennoch so viele Menschen in Krankenhäusern sterben, liegt oft nicht daran, dass sie etwa aufgrund einer akuten lebensbedrohlichen Indikation eingeliefert werden müssen, sondern dass es an gangbaren Alternativen zu einer Krankenhausunterbringung fehlt. Um diese zu ermöglichen, braucht es ein Umdenken und konkrete Änderungen bei der Pflege und in der Versorgung von Schwerstkranken. Die Linke macht sich seit langem für eine bessere Palliativ- und Hospizversorgung stark und hat ihre Forderungen bereits in der vergangenen Legislaturperiode in einem Antrag in den Bundestag eingebracht. 1805202 (bundestag.de)

Die Diskussion, die aktuell über Sterbehilfe geführt wird, darf keinesfalls dazu führen, die dringliche Aufgabe, jedem einen selbstbestimmten menschenwürdigen letzten Lebensabschnitt zu sichern, in den Hintergrund zu rücken oder gar ganz zu verdrängen.

Mit freundlichen Grüßen,
Sahra Wagenknecht

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