Sehr geehrter Herr R.,

vielen Dank für ihre Nachricht. Was den Kohleausstieg und den dringend erforderlichen Ausbau der erneuerbaren Energien angeht, bin ich sehr nah bei ihrem Standpunkt.

Energiegewinnung aus Kohle muss ein Auslaufmodell sein. Der angestrebte Ausstieg aus der Kohleverstromung erfordert jedoch zunächst einmal den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Ich bin daher froh, dass wir uns als SPD im Koalitionsvertrag mit der Forderung durchsetzen konnten, den Umbau der Energieerzeugung in Deutschland stärker als bisher voranzutreiben. Gerade erst haben wir weitere Sonderausschreibungen für den Ausbau von Windkraft und Photovoltaik auf den Weg gebracht. Damit werden wir den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromproduktion erhöhen. Die SPD macht Tempo, um den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromproduktion bis 2030 auf 65 Prozent zu erhöhen.

Wir wollen die Energiewende zum Erfolg führen und bauen deshalb die erneuerbaren Energien aus. Dass das eine Herkulesaufgabe ist wird auch deutlich, wenn man sich noch einmal vor Augen führt, dass wir ja nicht nur den Kohleausstieg kompensieren müssen, sondern auch den Ausstieg aus der Atomenergie – für den ich mich übrigens immer eingesetzt habe. Kein Land der Welt hat eine solche Aufgabe auf sich genommen. Ich finde das absolut richtig und sehe Deutschland hier in einer Vorreiterrolle. Aber wir müssen auch darauf achten, dass Energie für alle bezahlbar bleibt. Die Energiewende muss sozial verträglich gestaltet werden. Das ist die Herausforderung, die wir zu bewältigen haben: ökologische Nachhaltigkeit und soziale Verträglichkeit in Einklang zu bringen. Diesen Weg wollen wir in der Strukturwandelkommission mit allen beteiligten Akteuren vereinbaren und Ende 2019 im Klimaschutzgesetz fest verankern.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Sascha Raabe