Frage an Stefan Müller bezüglich Wirtschaft

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Stefan Müller
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Frage von Winfried K. •

Frage an Stefan Müller von Winfried K. bezüglich Wirtschaft

Guten Tag Herr Müller,

warum lassen Sie sich als Abgeordneter des Bundestages vom DEHOGA so viel Sand in die Augen streuen?

"...Die DEHOGA hat Ende März dieses Jahres 5.700 Hoteliers und Gastronomen befragt, wie sie den Umsatzsteuervorteil bei einer Steuersenkung von 19 % auf 7 % verwenden würden. Das Ergebnis zeigt, dass positive Wirkungen zu erwarten sind. 46,4 % des Steuervorteils würden gemäß der Befragung in Investitionsmaßnahmen fließen und wäre somit sofort wachstums-fördernd. Ein weiterer Teil des Steuervorteils (rund 20 %) würde an die Kunden weitergegeben, dadurch würde beim qualitativ hochwertigen deutschen Angebot auch die Preise attraktiver werden..."

Hier wären zu Fragen:
Wieviele Hoteliers und Gastronomen haben geantwortet - eher Großunternehmen oder eher Familienbetriebe.?
Sind die genannten Investitionen zusätzliche Investitionen?
Welche Art von Investitionen?
Was passiert mit den nicht genannten 33,6% ?
Was bedeutet an die Kunden weitergeben (besseres Frühstück, Preisreduzierung)?
Warum muss die Wettbewerbssituation der Hoteliers gestärkt werden ?
Wie ist die Umsatzrendite der Hoteliers heute?
Wie wird diese sein, wenn sie sich um 4%-PUNKTE (!) erhöht (3,6% von 12%)?

Im Ergebnis sehe ich eine unverantwortliche Klientelpolitik, da wir keinerlei Preireduzierung am Markt spüren werden - informieren Sie sich doch gerne in Frankreich, wo im Sommer 2009 die Mehrwertsteuer für Restaurants gesenkt wurde; Analysen zeigen heute, dass es sogut wie keinen Preiseffekt für die Kunden gegeben hat. Für mich als Unternehmer bedeutet die Mehrwertsteuereduzierung bei Übernachtungen eine Kostenerhöhung von 12% auf alle meine Mitarbeiterübernachtungen.

Über eine kurze Antwort insbesondere zu den Fragen, die von der DEHOGA zu beantworten gewesen wären, würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichem Gruß

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CSU

Sehr geehrter Herr Krieger,

vielen Dank für Ihre Frage.

Die Senkung des Mehrwertsteuersatzes im Beherbergungsgewerbe ist ein Punkt in einem Gesamtpaket von Maßnahmen, dass daher auch nicht isoliert betrachtet werden sollte.

Der ganz überwiegende Teil der europäischen Mitbewerber des deutschen Hotel- und Gastronomiegewerbes erhebt bereits ausschließlich ermäßigte Mehrwertsteuersätze. Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz für die Hotellerie ist eine Investition in das Tourismusland Deutschland. 7 % Umsatzsteuer sorgen für Investitionen, steigern nachhaltig die Leistungsfähigkeit der Hotellerie und erhöhen die Nachfrage. Dort, wo im Beherbergungsgewerbe bisher ein Investitionsstau bestand, werden Mittel frei, die helfen, diesen zu lösen.

Was Ihre Fragen an die DEHOGA angeht, möchte ich Sie bitten, sich direkt an die DEHOGA zu wenden. Ich habe zwar von der Umfrage gelesen, kann Ihnen aber leider keine Hintergründe und Ergebnisse der genannten Studie erläutern. Der Auftraggeber der Studie wird Ihnen sicher fachkundig antworten können.

Mit freundlichen Grüßen
Stefan Müller, MdB

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