Frage an Sylvia Kotting-Uhl bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Sylvia Kotting-Uhl
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Lennart P. •

Frage an Sylvia Kotting-Uhl von Lennart P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Kotting-Uhl,
in Ihrer Beantwortung der Frage von Herrn Schwarz begründen Sie Ihre Position mit einer Nutzen und Risiken Abwägung und definieren als Risiko das Herabsetzen der Hemmschwelle von Anwendern sogenannter Ego-Shooter.

Hierzu möchte ich Sie fragen, wie Sie Ihren Risiko/Nutzen Ansatz im bürgerrechtlichen Umfeld begründen und ob dieser Grundsatz für alle Freizeitbeschäftigung gilt? Z.B. Fußballspiele und die dazugehörige Randale? Oder die Grundausbildung der Bundeswehr?

Welche Daten lassen Sie glauben, dass das Risiko (also Eintrittswahrscheinlichkeit multipliziert mit dem erwarteten Schaden) im Umfeld des Mediums Computerspiele höher als z.B. bei o.g. Fußballspielen oder dem Verkauf/Konsum von Alkohol ist?

Treten Sie mit dem gleichen Engagement für ein Alkoholverbot ein, da Alkohol bekanntlich die Hemmschwelle weit wirksamer und breit gestreuter senkt als das je ein Computerspiel erreicht hätte?

Treten Sie mit dem gleichen Engagement für ein Verbot sportlicher Großveranstaltungen ein, um das 100% Risiko auftretender Gewaltakte im Rahmen von Fanbegnungen zu unterbinden?

Wie bewerten Sie den Nutzen von Freizeitbeschäftigungen? Halten Sie es für moralisch legitim Ihre persönlichen Präferenzen in dieser Sache zur allgemeinen Handlungsmaxime zu erheben?

Mit freundlichen Grüßen
Lennart Pick

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Pick,

ich halte es nicht nur für "moralisch legitim", sondern für meine Aufgabe als Abgeordnete mir über die Entwicklungen und Verhältnisse unserer Gesellschaft Gedanken zu machen und eine politische Meinung zu bilden. Das tue ich im Allgemeinen nicht aus dem hohlen Bauch heraus, sondern durch Diskussionen und Informationen die ich mir besorge. Falls Sie Gleiches tun möchten, empfehle ich Ihnen z.B. "Gewalt im Gehirn" von Prof. Manfred Spitzer, das gibt es bei Hoffmann und Campe auch als Audio-CD.

Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Kotting-Uhl