Frage an Sylvia Kotting-Uhl von Lars B. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Kotting-Uhl,
in ihrer Funktion als Vorsitzende des Umweltausschusses möchte ich Ihnen folgende Frage stellen: Teilen Sie die Einschätzung vom britischen Thronerben Prinz Charles, dass der Menschheit nur noch 18 Monate bleiben um etwas wirkungsvolles gegen den Klimawandel zu unternehmen? Und was tun Sie und Ihr Ausschuss momentan konkret gegen den Klimawandel?
Mit freundlichen Grüßen,
L. B.
Sehr geehrter Herr B.,
viele Klimaforscher geben seit einigen Jahren 2020 als Zeitpunkt an, bis zu dem die Menschheit das Ruder herumreißen könnte, um die Klimakrise noch vermeiden zu können. Je länger wir warten, umso drastischer werden die Maßnahmen sein müssen. Dabei läuft die Zeit schneller ab, als selbst die Wissenschaft glaubte. Die Permafrostböden beginnen bereits aufzutauen - 30 Jahre früher als erwartet. Prinz Charles hat also durchaus recht, wenn er drängt.
Die Europawahl und die Fridays-for-Future-Bewegung zeigen, dass auch die Bürgerinnen und Bürger konsequenten Klimaschutz wollen und keine parteipolitische Bedenkenträgerei. Es braucht jetzt endlich einen gemeinsamen politischen Kraftakt, um den Pariser Klimavertrag zu erfüllen und zukünftigen Generationen die Chance zu geben, weiter in Freiheit zu leben. Es ist daher allerhöchste Zeit, dass die Bundesregierung mit ambitionierten Maßnahmen den Klimaschutz in unserem Land vorantreibt, statt ihn weiter zu blockieren. Meine Bundestagsfraktion und ich haben deshalb ein "Sofortprogramm für den Sommer 2019" vorgelegt, mit dem Bund und Länder den Klimaschutz jetzt gemeinsam voranbringen können ("Klimaschutz: was jetzt zu tun ist"). Dieses ist gleichzeitig ein Forderungskatalog an die Bundesregierung.
Als Ausschussvorsitzende sorge ich dafür, dass wir uns in vielen öffentlichen Fachgesprächen mit dem Thema Klimaschutz befassen. Das dient auch dazu, den Abgeordneten des Ausschusses selbst die Dringlichkeit des Problems nahezubringen.
Als eine konkrete Maßnahme für den Klimaschutz habe ich mit dem Staatssekretär des Bundesumweltministeriums vereinbart, dass es zur Teilnahme der Referent*innen aus dem Ministerium an den Sitzungen des Umweltausschusses statt der dienstlichen Flüge zwischen Berlin und Bonn künftig Videoschalten geben soll.
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Kotting-Uhl