Frage an Thomas Domres bezüglich Innere Sicherheit

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Thomas Domres
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Frage von Matthias M. •

Frage an Thomas Domres von Matthias M. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrter Herr Thomas Domers,

im der Lausitzer Rundschau vom 08.08.2009 haben Sie die Meinung "Der Linken" zum Verbot von Himmelslaternen bekanntgegeben.

Dass ich als Produzent, Händler und Anwender diese Meinung nicht unterstützen kann, hat nicht nur wirtschaftliche Bedeutung, vielmehr der Wunsch vieler Anwender, ein generelles Verbot nicht auszusprechen, damit man nicht in die Illegalität gedrängt wird.

Mir ist kein vergleichbares, Freude spendendes Produkt bekannt, welches eine sehr große Zustimmung in allen Altersklassen hervorgerufen hat.

Sollten nicht die zuständigen Fachabteilungen der einzelnen Bundesländer, mit den Herstellern derartiger Produkte, gemeinsam nach Lösungsansätzen für eine sinnvolle Anwendung suchen, wie man dies ja bereits bei Feuerwerken / Pyrotechnik gefunden hat.

Meine Erfahrungen mit derartigen Produkten seit ca. 3 Jahren würde ich Ihnen gern zur Verfügung stellen.

Ich werde diesen Vorschlag auch an die Innenminister der einzelnen Bundesländer senden.

Gern höre ich von Ihnen.

Viele Grüße aus Leipzig
Matthias Malok

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DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Malok,

herzlichen Dank für die Frage.

Es ist richtig, dass ich in der vergangenen Woche vom Brandenburger Innenministerium eine entsprechende Verordnung zum Verbot der Himmelslaternen in Brandenburg gefordert habe. Diese sollte aus meiner Sicht umgehend in Kraft gesetzt und von einer Informationskampagne begleitet werden. Die gesetzlichen Grundlagen dafür sind mit dem § 11 des Brandenburger Brand- und Katastrophenschutzgesetz gegeben. Seit geraumer Zeit erfreuen sich Skyballons (Himmelslaternen) immer größerer Beliebtheit, dies haben Sie ja auch in Ihrer Mail deutlich gemacht. Oft wird bei der Anwendung dieser Himmelslaternen vergessen oder verdrängt, dass von diesen eine enorme Gefahr ausgeht. Den Anwenderinnen und Anwendern möchte ich nicht in jedem Fall Fahrlässigkeit unterstellen. Brandenburg zählt mit knapp 1,1 Mio. Hektar Waldfläche zu den waldreichsten Bundesländern. Aufgrund der besonderen klimatischen Verhältnisse (Trockenheit) bestehen 75 % der Wälder aus Kiefern. Fast 1 Mio. Hektar der Waldfläche werden in die höchsten Gefährdungsklassen A1 und A eingestuft. Damit wird das Land Brandenburg hinsichtlich seines Gefährdungsgrades wie die Südländer der Europäischen Union (Portugal, Spanien, Frankreich und Griechenland) bewertet. Gerade jetzt im Sommer, nach längerer Trockenheit, reicht oft ein Funke aus, um einen Großbrand auszulösen und ein Getreidefeld oder ein Wald steht in Flammen. Brandenburg ist eben ein Bundesland mit einer sehr hohen Waldbrandgefahr. Selbst kurze Trockenperioden führen zu einer erhöhten Waldbrandgefahr. Himmelslaternen sind, wenn sie einmal gestartet wurden, nicht mehr steuerbar und stellen somit eine reale Gefahr dar. In der jüngeren Vergangenheit wurden durch herabstürzende noch brennende Laternen Brände verursacht. Erst vor wenigen Tagen löste eine brennende Laterne einen Brand auf einem Stoppelfeld in der Prignitz aus.

Sehr geehrter Herr Malok,
in den Sicherheitshinweisen für die Himmelslaternen selbst wird ja sehr ausführlich auf die Risiken und Gefährdungen eingegangen. Ich möchte auch niemanden in die Illegalität drängen und bin mit Sicherheit keine „Spaßbremse“. Vielleicht sind ja auch Kompromisse oder wie Sie es schreiben, gemeinsame Lösungsansätze für eine sinnvolle Anwendung, jenseits eines generellen Verbots möglich. Deshalb nehme ich Ihr Angebot an und würde mich über die Zusendung Ihrer Erfahrungen sehr freuen und ich sichere Ihnen zu, dass diese im Innenausschuss eingebracht werden.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Domres

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