Sehr geehrter Herr Gohren,
(...) In dem von Ihnen zitierten Zusammenhang ging es darum, dass Kinder aus Arbeiterfamilien bei gleicher Begabung/Leistung deutlich seltener eine Empfehlung fürs Gymnasium erhalten als Kinder aus Akademikerfamilien. Hier plädiere ich ganz klar dafür, dem Leistungsprinzip Geltung zu verschaffen, wobei auch die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen der Kinder in Rechnung zu stellen sind. Wenn es ein Kind ohne Nachhilfe und spezielle Förderung, ohne Klavier und Hausbibliothek, zu einem guten Notendurchschnitt schafft, dann ist das in besonderer Weise anzuerkennen- momentan ist genau das Gegenteil der Fall. (...)
(...) Dennoch spricht natürlich nichts gegen eine schnelle Regionalbahn nach Nürnberg und Würzburg. Da der ICE voraussichtlich nur wenige Male in Ansbach halten würde, wäre ein Expresszug für Pendler eine sinnvolle Ergänzung. In Verbindung mit dem von den Grünen geforderten Deutschlandtakt würde sich damit für Reisende von/nach Ansbach die Situation deutlich verbessern, wovon die Stadt insgesamt sicherlich profitieren würde. (...)
(...) Ein gewisses Maß an Ungleichheit gehört zu einer freien Gesellschaft. Dies darf aber nicht für die Bildungschancen von Kindern gelten – und erst gar nicht, wenn diese Ungleichheit nicht durch Leistung bedingt ist, sondern durch den Geldbeutel der Eltern. Dies widerspricht nicht zuletzt auch dem Wettbewerbsprinzip. (...)
(...) Nach diesen kritischen Anmerkungen sage ich aber auch ganz klar: ich bin für die Einführung direktdemokratischer Mitentscheidungsverfahren auf Bundesebene. Verfahren, wie sie sich auf Länderebene bereits bewährt haben, stellen sicher, dass es zu keinem Missbrauch kommt. (...)
(...) Zum einen ist es ja so, dass der Staat ein existenzsicherndes Mindesteinkommen garantiert, gegebenenfalls also einen zu geringen Arbeitslohn aufstockt. Zum anderen hätte ein gesetzlicher Mindestlohn negative Begleiterscheinungen wie eine Zunahme der Schwarzarbeit, Scheinselbständigkeit etc. (...)