Frage an Thomas Oppermann bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Thomas Oppermann
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Frage an Thomas Oppermann von Robert B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Oppermann,

Joachim Gauck hat in einen NZZ-Interview seine Sicht der Freiheit erläutert und sich ausführlich zu Themen wie Sarrazin, Islam, Überfremdung, Hartz 4, Abbau des Sozialstaats und Kommunismus geäußert.
http://www.nzz.ch/joachim_gauck_1.7937175.html?video=1.7937175

Was ist Ihnen an seinen Thesen besonders sympathisch und welche passen am Besten zur Programmatik der SPD?

Mit freundlichen Grüßen

Robert Berg

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Berg,

die SPD hält Joachim Gauck für einen sehr guten Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten. Ich habe bereits 2010 für ihn gestimmt und begrüße, dass er von einer breiten Mehrheit in der Bundesversammlung am 18. März unterstützt werden wird.

Joachim Gauck steht nicht für eine bestimmte politische Richtung, nicht für eine bestimmte Regierungskonstellation. Er ist ein unabhängiger Kopf ohne Parteibuch und steht hoffentlich für die Rückkehr einer werteorientierten Politik in Deutschland. Viele Menschen hat er mit seinen Reden und seinem entschiedenen Eintreten für Freiheit und Verantwortung beeindruckt.

Wir haben ihn vorgeschlagen wegen seiner Unabhängigkeit, wohl wissend, dass er kein eingeschworener Sozialdemokrat ist. Und wohl wissend, dass seine Unabhängigkeit mal für die eine und mal für die andere politische Partei auch Ärger mit sich bringen kann. Gerade weil er eine ihn prägende Biografie hat, die Respekt in breiten Teilen der Bevölkerung findet, und gerade weil er geradeheraus spricht, weil er, wo es notwendig ist, auch der Kontroverse nicht aus dem Weg geht, kann er für Deutschland in kritischer Zeit mit vielen Unsicherheiten ein guter und geachteter Präsident sein.

Mir gefällt besonders, dass er Freiheit nicht in erster Linie als „Freiheit von“ etwas, sondern als „Freiheit zu“ etwas sieht. Als Freiheit zu verantwortlichem Leben und Handeln. Genau darum muss es in einer Demokratie gehen.

Freiheit für alle gibt es nur in einem modernen Sozialstaat. Freiheit und soziale Sicherheit gehören zusammen. Menschen, die nicht wissen, wovon sie in den nächsten Wochen leben sollen, sind nicht frei.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Oppermann