Frage an Thomas Oppermann von Karl-Heinz G. bezüglich Gesundheit
Guten Tag, sehr geehrter Herr Oppermann,
die EU will den Einsatz von Antibiotika bei Tieren, welche der Lebensmittelgewinnung dienen,verringern. Das werden Sie sicher ebenso begrüßen wie ich.
Der Entwurf zu dieser neuen Verordnung verkehrt das Ziel jedoch ins Gegenteil, da er Alternativen aus der Naturheilkunde unnötig bürokratisiert und ihre Anwendung stark einschränkt. Er gefährdet die Erhaltung der Therapievielfalt, schränkt Einsatzmöglichkeiten von Alternativen zu Antibiotika ein, schränkt generell Anwendungsmöglichkeit für Tierhalter und -heilpraktiker ein, würde faktisch ein Berufsverbot für Tierheilpraktiker bedeuten, widerspricht dem Nachhaltigkeitsgedanken.
Sollten künftig tatsächlich Tiere nur noch solche Arzneimittel erhalten dürfen, die ausdrücklich als Tierarznei zugelassen sind, würden viele erprobte, gute Mittel vom Markt verschwinden, da die zumeist (im Vergleich zu milliardenschweren Pharmaunternehmen) kleinen Hersteller sich die aufwendigen Testverfahren gar nicht leisten könnten. Wichtige und natürliche Therapiemöglichkeiten gingen dadurch verloren - zunächst vielleicht nur in der Tierbehandlung, im Endeffekt aber auch im Humanbereich.
In Kürze wird der Bundestag diesbezüglich eine Entscheidung treffen müssen. Wie werden Sie/wie wird Ihre Partei entscheiden?
Mit freundlichen Grüßen aus dem Wendland
- W.
Sehr geehrter Herr Greve,
die SPD setzt sich weiterhin dafür ein, dass der Einsatz von Antibiotika bei Tieren auf das absolut notwendige Maß zurückgefahren wird.
Grundsätzlich begrüßen wir auch im Bereich der Tierheilkunde die therapeutische Vielfalt. Klassische Schulmedizin und andere Heilmethoden können sich oftmals sinnvoll ergänzen.
Daher setzen sich unsere zuständigen Fachpolitiker in den laufenden Beratungen über das neue EU-Tierarzneimittelrecht dafür ein, dass sich die Tierhalter auch zukünftig für allopathische Tierarzneimittel oder aber Mittel alternativer Richtungen entscheiden können.
Bei weiteren Nachfragen können Sie sich an Wilhelm Priesmeier, den zuständigen fachpolitischen Sprecher unserer Fraktion, wenden.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Oppermann