Welche Maßnahmen plant die CDU, um die Fachkräftezuwanderung zu erleichtern?

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Thorsten Frei
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Frage von Ehsan ul Haq Z. •

Welche Maßnahmen plant die CDU, um die Fachkräftezuwanderung zu erleichtern?

Ich stimme mit der CDU in vielen Punkten zur Migrationspolitik überein. Aber was sind konkrete politische Vorschläge für Leute wie mich? Ich bin seit 10 Jahren in Deutschland, habe all diese 10 Jahre gearbeitet und eine Führungsposition im IT-Bereich erreicht. Mein Kind geht zur Schule. Das einzige Problem mit dem Gesetz war, dass es in 10 Jahren nur einen Park Strafzettel gab. Habe keinen einzigen euro von der Sozialkasse abgehoben.

Nun ist mein Antrag auf Einbürgerung seit mehr als 2 Jahren in Berlin.

Ich habe hochtalentierte Softwareentwickler aus Pakistan eingestellt, aber sie haben unser Angebot abgelehnt, da es zwei bis vier Jahre dauert, bis die Visa zur Familiennachzug bei den Deutschen Botschaften dort bearbeitet werden.

Ergreift die Union Maßnahmen, um Deutschland für Fachkräfte attraktiv zu machen? Könnte es sein, dass Sie separate Regierungsabteilungen mit weniger Bürokratie schaffen?

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Sehr geehrter Herr H. .Z.,

was die Fachkräftezuwanderung betrifft, so haben wir bereits 2019 mit dem sog. Fachkräftezuwanderungsgesetz alle notwendigen gesetzlichen Hürden für die Erwerbsmigration faktisch abgeschafft. Seit dem ist die Einreise im Sinne der Erwerbsmigration zur Arbeitsplatz- und sogar zur Ausbildungsplatzsuche möglich. Auch wenn die Ampel-Koalition jetzt noch einmal nachjustiert und beispielsweise die sprachlichen Hürden noch weiter abgesenkt hat, liegen die eigentlichen Probleme in der praktischen Umsetzung.

In meinen Augen bräuchte es schnellere Entscheidungen in den Botschaften zur Visavergabe oder bei der Berufsanerkennung. Während diese Prozesse bei uns bis zu zwei Jahre beanspruchen, haben Interessenten in Kanada nach zwei Wochen Klarheit. Insofern müssen wir hier ansetzen und mit digitalen Lösungen Verbesserungen erreichen. Ähnlich ist es mit der von Ihnen beschriebenen Einbürgerung! In Deutschland dauert oft der Vollzug zu lange, vieles ist zu bürokratisch. Die Gesetze indes und die damit verbundenen Regelungen haben sich bewährt.

Aber auch sonst gibt es viele Aspekte, die Deutschland eher unattraktiv erscheinen lassen und die wir angehen müssten, um bei den sog. High-Potentials attraktiver zu wirken. Ich nenne nur einige Schlagworte: fehlende Investitionen in Infrastruktur, mangelnde Digitalisierung, hohe Steuern, überbordende Bürokratie, Wohnraumknappheit, fehlende Kinderbetreuung oder auch zu viel Migration. All das sind Punkte, die nach gängiger Studienlage eher gegen Deutschland sprechen und die natürlich politisch angegangen werden müssten.

Mit freundlichen Grüßen

Thorsten Frei

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