Warum werden Teststrecken für E-LKWs staatlich gefördert, aber das solarelektrische Auto Sono Sion nicht?

Volker Mayer-Lay
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Frage von Claudia K. •

Warum werden Teststrecken für E-LKWs staatlich gefördert, aber das solarelektrische Auto Sono Sion nicht?

Der Ausbau v. Teststrecken für wenige E-LKWs wurde in Hessen mit fast 15 Millionen € gefördert. Die kl. Firma Sono hat ohne Anbindung an die Autoindustrie das solarelektrische Auto "Sion" bis zur Produktionsreife zu einem erschwinglichen Preis entwickelt. Davon könnten viele finanziell durchschnittlich gestellte Familien profitieren und umweltfreundlich fahren. Der Sion erhält keinerlei staat. Förderung. Der Sion (https://sonomotors.com/de/sion/) lädt sich dank integrierter Solarmodule selbst auf und kann durch bidirektionales Laden Anderen Stom geben oder als Heimspeicher dienen. Über eine APP ist Carsharing möglich. Die Produktion setzt auf Nachhaltigkeit. Der Sion ist mit viel Engagement, mittels Crowdfunding entstanden und bis zur Produktionsreife gelangt. Jetzt muss die Firma Maschinen für die Serienproduktion anschaffen. Das Projekt droht aus finanziellen Gründen zu scheitern. Machen Sie sich selbst ein Bild. Regen Sie eine Fördermaßnahme an!
https://youtu.be/GcJ6Qh8-QFU MfG

Volker Mayer-Lay
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau K.,

vielen Dank für Ihre Frage zur staatlichen Förderpolitik von zukünftigen Technologien im Mobilitätsbereich.

Der Bereich der Mobilität ist als ein wesentlicher Verursacher von Emissionen zentral, um die selbst gesteckten Klimaschutzziele zu erreichen. Dafür gibt der Staat, wie Sie richtig beschreiben, an vielen Stellen Geld aus, um die Transformation des Verkehrs zu beschleunigen.

Aktuell fördert die Bundesregierung beispielsweise den Kauf eines Elektroautos mit einer Prämie – davon würde auch der von Ihnen genannte Hersteller profitieren. Staatliche Förderungen in einem Stadium der Entwicklung und Serienfertigung wie Sie sie vorschlagen, sind mir allerdings auch nicht bei anderen Herstellern bekannt. Hier sollte der Staat meines Erachtens auch weiterhin nicht mit zweierlei Maß messen und nicht nur ausgewählte Hersteller mit Subventionen besserstellen. Vielmehr sollten die Gesetze des Markts dafür sorgen, dass sich am Ende die Hersteller und Modelle durchsetzen, die aus eigener Kraft dem Kunden das überzeugendste Angebot machen können.

Grundsätzlich sehe ich die Subventionsstrategie der Bundesregierung, die im PKW-Bereich nur auf Elektromobilität setzt, sehr kritisch. Deutschland als Land der Ingenieure, Tüftler und Erfinder sollte weiter auch offen gegenüber anderen Technologien sein! Fahrzeuge, die flüssigen Wasserstoff oder E-Fuels nutzen, könnten perspektivisch ebenso gewinnbringend sein, die Transformation des Verkehrs zu erreichen und so gleichzeitig den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken.

LKW, die für die Allgemeinheit wichtige Güter transportieren, würde ich von Fahrzeugen, die dem Individualverkehr dienen, unterscheiden. Da LKW auch trotz der gewünschten Verlagerung auf die Schiene weiterhin essenziell sind, um Waren zu transportieren, kann ich eine staatliche Förderung alternativer Antriebe im Sinne der gesamten Gesellschaft an dieser Stelle nachvollziehen und befürworten.

Mit freundlichen Grüßen

Volker Mayer-Lay

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