Sehr geehrte Frau Morawietz,

wie wichtig Naturheilmittel für unsere Bürgerinnen und Bürger sind, zeigen zahlreiche Umfragen. 80 % der Bevölkerung wünschen, dass Naturheilmittel einen festen Bestandteil der medizinischen Versorgung in unserem Land bilden. Trotzdem wurden mit dem Gesundheitsstrukturgesetz fast 100 % der Arzneimittel aus dem naturheilkundlichen Bereich wieder aus der Erstattungsfähigkeit durch die gesetzliche Krankenversicherung herausgenommen. Zudem ist die Forschung an Arzneimitteln der Naturheilkunde für viele Universitätskliniken, da Forschungsgelder fehlen, nicht mehr attraktiv genug und für den betroffenen pharmazeutischen Hersteller oft zu aufwendig. Die Reformen des deutschen Arzneimittelrechts waren in den letzten Jahren auch davon geprägt, eine Angleichung an europäische Standards zu vollziehen. Diese Entwicklung bedroht nun den Arzneimittelschatz der Naturheilkunde und dessen Weiterentwicklung erheblich. Da dies nicht im Sinne unserer Patientinnen und Patienten sein kann, habe ich mich in den zurückliegenden Diskussionen zur Gesundheitsreform dafür eingesetzt, dass eine Ausnahmeliste mit Indikatoren und Wirkstoffen mit dem Ziel erstellt wird, der therapeutischen Vielfalt Rechnung zu tragen. Daran werde ich auch in Zukunft festhalten. Außerdem stehe ich für die freie Arztwahl und für die Therapiefreiheit der Ärzte. Wir brauchen ein freiheitliches Gesundheitswesen ohne staatliche Bevormundung oder Nachfragemonopol der Krankenkassen. Die freie Arzt- und Krankenhauswahl soll für den Patienten erhalten bleiben.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Kuhn