Sehr geehrte Frau, Mayer, frage:warum bezahlen Milliardäre, auf ihre superjagden, (boote), keine Co2 Abgabe?

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Zoe Mayer
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Frage von Marko N. •

Sehr geehrte Frau, Mayer, frage:warum bezahlen Milliardäre, auf ihre superjagden, (boote), keine Co2 Abgabe?

Das habe ich im info Sperber, Bericht gelesen. (news Nachrichten, info Sperber apps). Warum werden reiche Milliardäre, von der Co2 Abgabe verschont/befreit? Warum sollen die armen der ärmsten Co2 steuern bezahlen wenn auf der anderen Seite Milliardäre, keine Co2 steuern auf ihre Luxus superjahten /boote bezahlen müssen? Somit hat nach meiner Meinung die Co2 Steuer, mit den klimaschutz, nichts zu tun. Somit ist die Co2 Steuer, eine pure abzocke, am burger/innen. Wenn Milliardäre keine Co2 steuern bezahlen brauchen dann brauchen burger/innen auch keine zu zahlen. Endweder wir bezahlen alle Co2 steuern oder niemand zahlt. Wann werden dann die Co2 steuern abgeschafft? Ich habe schon persönlich, schon lange gewusst, das die Co2 Steuer nur eine abzocke, an den Armen der ärmsten ist und die reichen Milliardäre nichts bezahlen müssen und sich die Taschen, auf Kosten der armen der ärmsten voll machen und somit in saus und Braus auf Kosten der armen leben.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr N.,

vielen Dank für Ihre Frage zu diesem wichtigen Thema.

Grundsätzlich gilt: Jede erfolgreiche Maßnahme gegen den Klimawandel ist ein Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit. Denn Menschen mit hohen Einkommen haben im Durchschnitt einen größeren CO2-Fußabdruck und müssen ihren fairen Anteil zu den gesamtgesellschaftlichen Kosten beitragen, ärmere Menschen sind von den Verteuerungen und den Klimafolgen stärker betroffen. In einem wenig nachhaltigen und in Teilen ungerechten Wirtschaftssystem ist es nicht die CO2-Steuer, sondern die Abhängigkeit von Fossilen, welche die Kosten in die Höhe treibt.

Eine CO2-Steuer allein kann diese Widersprüche nicht vollends auflösen, aber sie kann einen Beitrag zum sozialen Ausgleich leisten, wenn die Einnahmen direkt an die Bürger*innen zurückgeben werden. Wichtig ist uns Grünen, dass die Klimaprämie einen möglichst großen Steuerungseffekt fürs Klima hat und diejenigen erreicht, die am stärksten von den Preissteigerungen betroffen sind.
Ob als Direktzahlung oder in Form von massiver Investition in Infrastruktur und Wohnraum – die CO2-Steuer bietet vielfältige Möglichkeiten, kleine und mittlere Einkommen langfristig zu entlasten. Der Ausbau des ÖPNV ist nur ein Beispiel von vielen Zukunftsaufgaben, in das die Einnahmen aus der CO2-Steuer künftig fließen können und von dem alle profitieren. 
Bei der Ausgestaltung der Klimaprämie ist vom Datenschutz über die Klimawirkung viel zu beachten. Auch wenn ich mir hier persönlich mehr Geschwindigkeit wünschen würde, arbeiten wir in der Ampelkoalition weiterhin mit Nachdruck und Sorgfalt an einer praktikablen und rechtssicheren Ausgestaltung des Klimageldes, das wir hoffentlich Anfang nächsten Jahr einführen werden.
Der lange Atem lohnt sich: Die CO2-Steuer ist neben der Einführung des Bürger*innengeldes und dem Erneuerbaren-Ausbau ein zentraler Baustein, um unsere Gesellschaft für die Zukunft krisensicherer und gerechter zu machen.
Eine aktuelle Studie des Sachverständigenrates für Verbraucherfragen zeigt, dass ein Klimageld bei entsprechender Ausgestaltung Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen vollständig von der CO2-Bepreisung entlasten kann (https://www.svr-verbraucherfragen.de/wp-content/uploads/2022_SVRV_PB_CO2-Bepreisung.pdf). Die Ausgestaltung des Klimagelds wird aktuell verhandelt, einen ersten Entwurf hat Arbeitsminister Heil vorgelegt.

Ich bin überzeugt: Klimaschutz gelingt nur sozial gerecht, und eine wirksame, fair ausgestaltete CO2-Steuer kann dazu einen zentralen Beitrag leisten.

Mit freundlichen Grüßen

Zoe Mayer & Team 

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