Errichtung des Bayerischen Landesamts für Asyl und Rückführung

Der bayerische Landtag hat für die Errichtung eines "Landesamts für Asyl und Rückführung" gestimmt. Die CSU hat geschlossen für den Antrag der Staatsregierung gestimmt. SPD, Freie Wähler, Die Grünen und die fraktionslosen Abgeordneten haben zusammen dagegengestimmt. Das Amt hat am 1. August in Manching bei Ingolstadt seine Arbeit aufgenommen.

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Dafür gestimmt
92
Dagegen gestimmt
61
Enthalten
0
Nicht beteiligt
27
Abstimmungsverhalten von insgesamt 180 Abgeordneten.
NameFraktion Absteigend sortieren StimmkreisStimmverhalten
Portrait von Peter BauerPeter BauerFREIE WÄHLER505 - Ansbach-Nord Dagegen gestimmt
Portrait von Günther FelbingerGünther FelbingerFREIE WÄHLER606 - Main-Spessart Dagegen gestimmt
Portrait von Gabi SchmidtGabi SchmidtFREIE WÄHLER510 - Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim, Fürth-Land Nicht beteiligt
Prof. Dr. Michael PiazoloMichael PiazoloFREIE WÄHLER103 - München-Giesing Dagegen gestimmt
Portrait von Thorsten GlauberThorsten GlauberFREIE WÄHLER405 - Forchheim Dagegen gestimmt
Portrait von Bernhard PohlBernhard PohlFREIE WÄHLER708 - Kaufbeuren Nicht beteiligt
Portrait von Florian StreiblFlorian StreiblFREIE WÄHLER110 - Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen Dagegen gestimmt
Portrait von Joachim HanischJoachim HanischFREIE WÄHLER306 - Schwandorf Dagegen gestimmt
Portrait von Leopold HerzLeopold HerzFREIE WÄHLER710 - Lindau, Sonthofen Dagegen gestimmt
Hubert AiwangerHubert AiwangerFREIE WÄHLER204 - Landshut Dagegen gestimmt
Portrait von Nikolaus KrausNikolaus KrausFREIE WÄHLER122 - München-Land Nord Nicht beteiligt
Portrait von Karl VetterKarl VetterFREIE WÄHLER302 - Cham Dagegen gestimmt
Portrait von Eva GottsteinEva GottsteinFREIE WÄHLER114 - Eichstätt Dagegen gestimmt
Portrait von Johann HäuslerJohann HäuslerFREIE WÄHLER704 - Augsburg-Land, Dillingen Nicht beteiligt
Portrait von Hans Jürgen FahnHans Jürgen FahnFREIE WÄHLER601 - Aschaffenburg-Ost Dagegen gestimmt
Portrait von Florian von BrunnFlorian von BrunnSPD103 - München-Giesing Dagegen gestimmt
Harry Scheuenstuhl Harry ScheuenstuhlSPD510 - Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim, Fürth-Land Nicht beteiligt
Portrait von Kathi PetersenKathi PetersenSPD608 - Schweinfurt Dagegen gestimmt
Portrait von Harald GüllerHarald GüllerSPD Dagegen gestimmt
Portrait von Natascha KohnenNatascha KohnenSPD123 - München-Land Süd Nicht beteiligt
Portrait von Arif TaşdelenArif TaşdelenSPD501 - Nürnberg-Nord Dagegen gestimmt
Portrait von Ruth WaldmannRuth WaldmannSPD104 - München-Milbertshofen Nicht beteiligt
Portrait von Margit WildMargit WildSPD305 - Regensburg-Stadt Nicht beteiligt
Portrait von Franz SchindlerFranz SchindlerSPD306 - Schwandorf Dagegen gestimmt
Portrait von Stefan SchusterStefan SchusterSPD Dagegen gestimmt

Anfang Mai hat die CSU-Fraktionen einen entsprechenden Gesetzesentwurf für die Errichtung eines bayerischen Landesamts für Asyl und Rückführung eingebracht. Das Landesamt soll für

  • die zentrale Passbeschaffung,
  • die Koordinierung von Sammelabschiebungen,
  • die Zusammenarbeit zwischen dem "Gemeinsamen Zentrum zur Unterstützung der Rückkehr" (ZUR), dem BAMF und anderen Gremien,
  • die Koordination und Verstärkung von Rückkehrprogrammen sowie
  • die Errichtung von Abschiebehaftplätzen

zuständig sein. Das Amt ist dem bayerischen Innenministerium unmittelbar untergeordnet.

Die Staatsregierung begründet den Antrag mit der steigenden Zahl an Asylsuchenden. Personen, die nach aktuellem Asylrecht keinen Anspruch auf Schutz in Deutschland haben, müssten zurückgeführt werden. Im Falle einer Ablehnung gäbe es die Möglichkeit, freiwillig auszureisen. Geschehe das nicht innerhalb einer gesetzten Frist, würde die Abschiebung mit Zwang durchgesetzt. Das neue Landesamt für Asyl und Migration soll hierbei helfen und die behördliche Zusammenarbeit verbessern.

Bei der Abstimmung über das Gesetz zur Errichtung des Amtes haben insgesamt 153 Abgeordnete teilgenommen. Die CSU-Fraktion stimmte geschlossen für den Entwurf, die Opposition geschlossen dagegen. Ein Änderungsantrag der Grünen, den Beschluss wieder aufzuheben, wurde abgelehnt.

Alexandra Hiersemann (SPD) kritisiert, dass es bei dem Landesamt nicht um Asyl oder Integration gehe, sondern ausschließlich um Abschiebungen. Die Einführung einer speziellen Abschiebehafteinrichtung wird als unnötig deklariert. Die CSU würde so weiterhin nur auf die Strategie setzen, Ängste in der Bevölkerung zu schüren.

Florian Streibl (Freie Wähler) führt an, dass das Landesamt für Asyl und Rückführung nicht viel mit dem Begriff "Asyl" zu tun hat, sondern es sich einzig und allein um Rückführungen drehe. Das Geld für das Amt sei besser für die Unterstützung der Kommunen angelegt. Das Gesetz sei nichts anderes als eine "Beruhigungspille" vor der Wahl, würde aber nichts an der Situation ändern.

Auch Christine Kamm (Die Grünen) äußerte sich zur Thematik. Der Gesetzesentwurf schaffe mehr Verwirrung als Klarheit. Eine schnellere Abschiebung würde auch mit einem neuen Landesamt nicht funktionieren. Das Gesetz stehe für ein planloses, verantwortungsloses Handeln und eine sinnlose Geldverschwendung.