Errichtung des Bayerischen Landesamts für Asyl und Rückführung

Der bayerische Landtag hat für die Errichtung eines "Landesamts für Asyl und Rückführung" gestimmt. Die CSU hat geschlossen für den Antrag der Staatsregierung gestimmt. SPD, Freie Wähler, Die Grünen und die fraktionslosen Abgeordneten haben zusammen dagegengestimmt. Das Amt hat am 1. August in Manching bei Ingolstadt seine Arbeit aufgenommen.

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Dafür gestimmt
92
Dagegen gestimmt
61
Enthalten
0
Nicht beteiligt
27
Abstimmungsverhalten von insgesamt 180 Abgeordneten.
NameFraktion Absteigend sortieren StimmkreisStimmverhalten
Portrait von Thomas HuberThomas HuberCSU113 - Ebersberg Dafür gestimmt
Portrait von Tanja Schorer-DremelTanja Schorer-DremelCSU114 - Eichstätt Dafür gestimmt
Portrait von Andreas SchalkAndreas SchalkCSU Dafür gestimmt
Portrait von Markus BlumeMarkus BlumeCSU107 - München-Ramersdorf Dafür gestimmt
Portrait von Alex DorowAlex DorowCSU119 - Landsberg am Lech, Fürstenfeldbruck-West Dafür gestimmt
Portrait von Harald KühnHarald KühnCSU130 - Weilheim-Schongau Dafür gestimmt
Portrait von Beate MerkBeate MerkCSU713 - Neu-Ulm Dafür gestimmt
Portrait von Ingrid HecknerIngrid HecknerCSU109 - Altötting Dafür gestimmt
Bild MdL Michael HofmannMichael HofmannCSU405 - Forchheim Dafür gestimmt
Martin Bachhuber, Mitglied des LandtagsMartin BachhuberCSU110 - Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen Dafür gestimmt
Portrait von Melanie HumlMelanie HumlCSU402 - Bamberg-Stadt Dafür gestimmt
Portrait von Kerstin SchreyerKerstin SchreyerCSU123 - München-Land Süd Dafür gestimmt
Portrait von Bernd SiblerBernd SiblerCSU201 - Deggendorf Dafür gestimmt
Portrait von Steffen VogelSteffen VogelCSU604 - Haßberge, Rhön-Grabfeld Dafür gestimmt
Portrait von Manuel WestphalManuel WestphalCSU506 - Ansbach-Süd, Weißenburg-Gunzenhausen Dafür gestimmt
Portrait von Josef ZellmeierJosef ZellmeierCSU209 - Straubing Dafür gestimmt
Portrait von Ulrike ScharfUlrike ScharfCSU115 - Erding Dafür gestimmt
Portrait von Reinhold BockletReinhold BockletCSU117 - Fürstenfeldbruck-Ost Dafür gestimmt
Portrait von Norbert DünkelNorbert DünkelCSU511 - Nürnberger Land Dafür gestimmt
Portrait von Manfred LändnerManfred LändnerCSU609 - Würzburg-Land Nicht beteiligt
Portrait von Hans ReichhartHans ReichhartCSU Dafür gestimmt
Portrait von Jürgen HeikeJürgen HeikeCSU404 - Coburg Dafür gestimmt
Portrait von Eberhard RotterEberhard RotterCSU710 - Lindau, Sonthofen Dafür gestimmt
Portrait von Klaus HoletschekKlaus HoletschekCSU712 - Memmingen Dafür gestimmt
Portrait von Volker BauerVolker BauerCSU512 - Roth Dafür gestimmt

Anfang Mai hat die CSU-Fraktionen einen entsprechenden Gesetzesentwurf für die Errichtung eines bayerischen Landesamts für Asyl und Rückführung eingebracht. Das Landesamt soll für

  • die zentrale Passbeschaffung,
  • die Koordinierung von Sammelabschiebungen,
  • die Zusammenarbeit zwischen dem "Gemeinsamen Zentrum zur Unterstützung der Rückkehr" (ZUR), dem BAMF und anderen Gremien,
  • die Koordination und Verstärkung von Rückkehrprogrammen sowie
  • die Errichtung von Abschiebehaftplätzen

zuständig sein. Das Amt ist dem bayerischen Innenministerium unmittelbar untergeordnet.

Die Staatsregierung begründet den Antrag mit der steigenden Zahl an Asylsuchenden. Personen, die nach aktuellem Asylrecht keinen Anspruch auf Schutz in Deutschland haben, müssten zurückgeführt werden. Im Falle einer Ablehnung gäbe es die Möglichkeit, freiwillig auszureisen. Geschehe das nicht innerhalb einer gesetzten Frist, würde die Abschiebung mit Zwang durchgesetzt. Das neue Landesamt für Asyl und Migration soll hierbei helfen und die behördliche Zusammenarbeit verbessern.

Bei der Abstimmung über das Gesetz zur Errichtung des Amtes haben insgesamt 153 Abgeordnete teilgenommen. Die CSU-Fraktion stimmte geschlossen für den Entwurf, die Opposition geschlossen dagegen. Ein Änderungsantrag der Grünen, den Beschluss wieder aufzuheben, wurde abgelehnt.

Alexandra Hiersemann (SPD) kritisiert, dass es bei dem Landesamt nicht um Asyl oder Integration gehe, sondern ausschließlich um Abschiebungen. Die Einführung einer speziellen Abschiebehafteinrichtung wird als unnötig deklariert. Die CSU würde so weiterhin nur auf die Strategie setzen, Ängste in der Bevölkerung zu schüren.

Florian Streibl (Freie Wähler) führt an, dass das Landesamt für Asyl und Rückführung nicht viel mit dem Begriff "Asyl" zu tun hat, sondern es sich einzig und allein um Rückführungen drehe. Das Geld für das Amt sei besser für die Unterstützung der Kommunen angelegt. Das Gesetz sei nichts anderes als eine "Beruhigungspille" vor der Wahl, würde aber nichts an der Situation ändern.

Auch Christine Kamm (Die Grünen) äußerte sich zur Thematik. Der Gesetzesentwurf schaffe mehr Verwirrung als Klarheit. Eine schnellere Abschiebung würde auch mit einem neuen Landesamt nicht funktionieren. Das Gesetz stehe für ein planloses, verantwortungsloses Handeln und eine sinnlose Geldverschwendung.