Vermeidung von Umsatzsteuerausfällen - Änderungsantrag der FDP

Mit dem Änderungsantrag der FDP-Fraktion vom 07.11.2018 zum Gesetzentwurf "Vermeidung von Umsatzsteuerausfällen beim Handel mit Waren im Internet (...)" fordert die Fraktion das Hinzufügen eines weiteren Paragraphen für das Außerkrafttreten des Solidaritätszuschlaggesetzes aus dem Jahr 1995.

Mit der namentlichen Abstimmung vom 08.11.2018 wurde dieser Antrag mit 484 von 642 anwesenden Abgeordneten Nein-Stimmen abgelehnt. Die 157 Ja-Stimmen stammen von Seiten der AfD und der FDP.

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Dafür gestimmt
157
Dagegen gestimmt
484
Enthalten
1
Nicht beteiligt
67
Abstimmungsverhalten von insgesamt 709 Abgeordneten.
Name Absteigend sortieren FraktionWahlkreisStimmverhalten
Portrait von Manuel SarrazinManuel SarrazinDIE GRÜNEN23 - Hamburg-Bergedorf - Harburg Dagegen gestimmt
Portrait von Thomas SattelbergerThomas SattelbergerFDP219 - München-Süd Dafür gestimmt
Stefan Sauer, MdBStefan SauerCDU/CSU184 - Groß-Gerau Dagegen gestimmt
Portrait von Christian SauterChristian SauterFDP135 - Lippe I Nicht beteiligt
Portrait von Anita SchäferAnita SchäferCDU/CSU210 - Pirmasens Dagegen gestimmt
Portrait von Axel SchäferAxel SchäferSPD140 - Bochum I Dagegen gestimmt
Portrait von Frank SchäfflerFrank SchäfflerFDP134 - Minden-Lübbecke I Dafür gestimmt
Portrait von Wolfgang SchäubleWolfgang SchäubleCDU/CSU284 - Offenburg Dagegen gestimmt
Ulle Schauws steht vor einem grauen Hintergrund. Sie trägt ein blaues Jackett, hat kurze weiße Haare und eine Brille. Sie lächelt freundlich.Ulle SchauwsDIE GRÜNEN114 - Krefeld II - Wesel II Dagegen gestimmt
Portrait von Nina ScheerNina ScheerSPD10 - Herzogtum Lauenburg - Stormarn-Süd Dagegen gestimmt
Portrait von Andreas ScheuerAndreas ScheuerCDU/CSU229 - Passau Dagegen gestimmt
Portrait von Gerhard SchickGerhard SchickDIE GRÜNEN275 - Mannheim Dagegen gestimmt
Portrait von Marianne SchiederMarianne SchiederSPD234 - Schwandorf Dagegen gestimmt
Foto Udo SchiefnerUdo SchiefnerSPD111 - Viersen Dagegen gestimmt
Portrait von Ulrike Schielke-ZiesingUlrike Schielke-ZiesingAfD17 - Mecklenburgische Seenplatte II - Landkreis Rostock III Dafür gestimmt
Portrait von Jana SchimkeJana SchimkeCDU/CSU62 - Dahme-Spreewald - Teltow-Fläming III - Oberspreewald-Lausitz I Dagegen gestimmt
Portrait von Wieland SchinnenburgWieland SchinnenburgFDP22 - Hamburg-Wandsbek Dafür gestimmt
Tankred Schipanski (CDU)Tankred SchipanskiCDU/CSU192 - Gotha - Ilm-Kreis Dagegen gestimmt
Portrait von Robby SchlundRobby SchlundAfD194 - Gera – Greiz – Altenburger Land Dafür gestimmt
Nils Schmid MdB SPDNils SchmidSPD262 - Nürtingen Dagegen gestimmt
Bild Uwe SchmidtUwe SchmidtSPD55 - Bremen II - Bremerhaven Dagegen gestimmt
Portrait von Christian SchmidtChristian SchmidtCDU/CSU243 - Fürth Dagegen gestimmt
Dagmar Schmidt, MdB (2017)Dagmar SchmidtSPD172 - Lahn-Dill Dagegen gestimmt
Portrait von Frithjof SchmidtFrithjof SchmidtDIE GRÜNEN140 - Bochum I Dagegen gestimmt
Portrait von Stefan SchmidtStefan SchmidtDIE GRÜNEN233 - Regensburg Dagegen gestimmt

"Mit dem vorliegenden Änderungsgesetz sollen insbesondere Umsatzsteuerausfälle beim Handel mit Waren auf elektronischen Marktplätzen im Internet verhindert werden", so die Bundesregierung im entsprechenden Gesetzentwurf. Weiter werden folgende Forderungen genannt:

  1. Betreiber von elektronischen Marktplätzen (wie z.B. eBay) sollen...
  • ... zum einen künftig bestimmte Daten ihrer Nutzer, für deren Umsätze in Deutschland eine Steuerpflicht in Betracht kommt, vorhalten
  • ... zum anderen für die entstandene und nicht abgeführte Umsatzsteuer aus den auf ihrem elektronischen Marktplatz ausgeführten Umsätzen in Haftung genommen werden können, insbesondere dann wenn sie Unternehmer, die im Inland steuerpflichtige Umsätze erzielen und hiersteuerlich nicht registriert sind, auf ihrem Marktplatz Waren anbieten lassen

2. Zudem soll dem fachlich zwingend notwendigen Gesetzgebungsbedarf in verschiedenen Bereichen des deutschen Steuerrechts entsprochen werden

Dieser Änderungsantrag der FDP-Fraktion sieht nun vor, in diesen Gesetzentwurf einen weiteren Paragraphen einzufügen. Dieser soll das Außerkrafttreten des Solidaritätszuschlaggesetzes vom 1995 am 31. Dezember 2019 bewirken. Begründet wird diese Forderung insofern, als dass das unbefristete Solidaritätszuschlaggesetz mit der Begründung erlassen wurde, dass dieses zur Finanzierung der Vollendung der Einheit als „finanzielles Opfer“ unausweichlich und mittelfristig zu überprüfen sei.

Der zur Vollendung der deutschen Einheit aufgelegte Solidarpakt II läuft 2019 aus, so dass auch die Legitimation des Solidaritätszuschlaggesetzes spätestens zu diesem Zeitpunkt wegfällt. Da das Solidaritätszuschlaggesetz in dieser Hinsicht jedoch nicht zeitlich befristet wurde, muss es durch einen gesonderten gesetzgeberischen Akt aufgehoben werden.

Ingrid Arndt-Brauer (SPD) fordert, dass deutsche Plattformen in Zukunft Bescheinigungen zur Umsatzsteuer, bzw. Umsatzsteuernummer von den Firmen, die ihre Waren auf dieser Plattform vertreiben, anfordern müssen. Sie sagt jedoch auch, dass dies ein ganz neues Verfahren sei, und sie bisher keinerlei Erfahrungen damit hätten. Es sei jedoch sehr wichtig, da bisher viele Firmen durch den Handel über Internetplattformen die Zahlung der Umsatzsteuer umgehen würden.

Albrecht Glaser (AfD) kritisiert, dass durch die Forderung der Vermeidung von Umsatzsteuerausfällen eine erheblich höhere Kontroll- und Mitteilungspflicht in Papierform für die Plattformbetreiber entstehen würde.

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