Frage an Agnieszka Brugger bezüglich Wirtschaft

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Agnieszka Brugger
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Götz-Ekkehart Dr. S. •

Frage an Agnieszka Brugger von Götz-Ekkehart Dr. S. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Malczak,

ich wende mich an Sie, weil Sie der Partei der Grünen angehören und bei der kommenden Wahl in Württemberg für mich persönlich die einzige Alternative sind. Ich bin aber dennoch nicht wirklich überzeugt, dass Sie in Bezug auf die Energiepolitik der Zukunft meine Interessen vertreten. Was wissen Sie über die "Bio-Wasserstofftechnologie"?
Nach meiner Überzeugung wäre diese Technologie als Einzige in der Lage, unser Land - und auch Europa - dauerhaft mit preiswerter und sicherer Energie zu versorgen. Diese Technologie hat in vielerlei Hinsicht Vorzüge, die uns in eine ökologisch und ökonomisch sichre Zukunft führen würde.
Meine Bitte an Sie: machen Sie sich mit dieser Technologie vertraut. Es gibt ein sehr gut geschriebenes Buch von Karl-Heinz Tezllaff - Wsserstoff für alle - wie wir der Öl-, Klima-, und Kostenfalle entkommen können.
Würden Sie sich dieser Bitte annehmen?
Es grüßt sie sehr herzlich

Dr. Götz-Ekkehart Sapper
Bad Waldsee

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Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Sapper,

vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse an grüner Politik.

Das von Ihnen angesprochene Thema "Bio-Wasserstoff" ist mir bereits begegnet. Die Idee, wie aus Silage oder Holzabfällen der Energieträger Wasserstoff gewonnen und genutzt werden kann, finde ich sehr interessant. Es gibt auch Experten, die die Bio-Wasserstoffwirtschaft als eine echte Alternative zur herkömmlichen Energiewirtschaft betrachten. Es handelt sich deshalb in jedem Fall um einen Themenbereich im Sinne der grünen Forderungen "Weg vom Öl!" und nach einer Energieversorgung ohne Kohle und Atom.

Auch wenn die Einfachheit des Konzeptes besticht, ist dennoch weitere Forschung und Optimierung erforderlich: Beispielsweise sind Brennstoffzellen natürlich noch viel zu teuer und das Gasleitungsnetz ist nur in größeren Städten voll ausgebaut. Biowasserstoff ist ein Ansatz von vielen bei der Bioenergie. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es ein Ansatz unter mehreren sein könnte, aber es erscheint unwahrscheinlich, dass er so große Vorteile entwickelt, dass er sich gegenüber den anderen eindeutig durchsetzt. Vorerst ist die Nutzung von Biowasserstoff eher ein Forschungsthema. Aber die Idee und die Richtung ist aus meiner Sicht durchaus interessant im Hinblick auf eine zukunftsfähige Energieversorgung.

Doch auch Ihre Stimme für die Grünen bei der jetzt anstehenden Landtagswahl in Baden-Württemberg ist eine Stimme für eine zukunftsfähige und klimafreundliche Energieversorgung: Wir Grünen wollen die Energieversorgung endlich auf zukunftsfähige Beine zu stellen. Eine echte Energiewende gibt es nur ohne Atom und Kohle. Wir setzen dabei auf die Strategie der drei E: Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energieeinsparung. Wir wollen regenerative Energien aus Wind, Sonne, Wasser, Erdwärme und Biomasse konsequent ausbauen. Dafür müssen zum Beispiel die vielen Restriktionen im Landesplanungsgesetz weg, die den Ausbau der Windkraft behindern. Außerdem muss die umweltschonende Kraft-Wärme-Kopplung zu einer tragenden Säule der Energiepolitik ausgebaut werden. Denn es ist besonders effizient, wenn Strom und Wärme gleichzeitig erzeugt werden. Eine Energiewende ist nicht nur notwendig, um das Klima zu schützen. Sie ist auch ein unverzichtbarer Baustein für die Modernisierung unserer Wirtschaft und für die Schaffung tausender neuer, zukunftsfähiger Arbeitsplätze.

Ich würde mich freuen, wenn Sie am 27. März die Grünen wählen!

Mit freundlichen Grüßen

Agnieszka Malczak

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