Frage an Albert Stegemann bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Albert Stegemann, Ihr Abgeordneter für das Emsland und die Grafschaft Bentheim
Albert Stegemann
CDU
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Frage von Anne-Marie D. •

Frage an Albert Stegemann von Anne-Marie D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Stegemann,

dass Sie ihre Einkünfte ehrlich und nachvollziehbar dargelegt haben, ist zu begrüßen. Die erheblichen Kosten, die ein großer landwirtschaftlicher Betrieb verursacht, werden ja bei der Bewertung oftmals übersehen. Ich finde es im Übrigen sehr gut, dass Sie als Selbstständiger aus der Mitte der Gesellschaft ihr Mandat unabhängig wahrnehmen können und nicht wie reine Berufspolitiker von politischen Geldern abhängig sind. Die Geschäftsführung des Betriebes lässt sich zudem ja übertragen, so dass genügend Zeit für Ihre Tätigkeit im Parlament bleibt.
Weil Sie einer der wenigen unabhängigen Parlamentsangehörigen mit direkter wirtschaftlicher Praxiserfahrung und darüber hinaus tief in der Bevölkerung verwurzelt sind, habe ich folgende Frage:
Wie lässt sich in Zukunft besser sicherstellen, dass das Parlament nicht nur aus Lehrern und Juristen besteht, sondern einen repräsentativen Querschnitt der Bürger darstellt?

Mit freundlichen Grüßen,

Anne-Marie Dörfner

Albert Stegemann, Ihr Abgeordneter für das Emsland und die Grafschaft Bentheim
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Frau Dörfner,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage nach einem repräsentativen Querschnitt im Bundestag.

Ich finde es gut, dass Sie sich Gedanken über eine gute Durchmischung im Deutschen Bundestag machen. Die von Ihnen gestellte Frage lässt sich sicherlich bücherweise diskutieren. Ich möchte daher an dieser Stelle nur auf drei Punkte kurz eingehen:

1. Jeder Einzelne von uns sollte sich fragen, ob wir den Menschen in ihren verschiedenen Tätigkeitsfeldern die nötige Wertschätzung entgegenbringen. Eine Maurerin, eine Erzieherin oder ein Altenpfleger verdienen von uns absolut denselben Respekt wie ein Lehrer oder eine Juristin. Hier gibt es sicherlich noch Nachholbedarf. Ähnlich ist es bei Politikern: Wenn wir die täglichen Mühen, die diese auf sich nehmen – egal ob auf kommunaler Ebene oder im Bund –, gering schätzen, müssen wir uns nicht wundern, wenn es uns eines Tages an Politiker aus Leidenschaft mangelt.

2. Ich freue mich, über jeden der sich ehrenamtlich engagiert. Das macht unsere Gesellschaft aus. Denn ohne Freiwillige würde bei uns vieles nicht funktionieren. Leider gerät dabei das beständige Engagement in Parteien und politischen Jugendorganisationen immer weiter aus dem Blickfeld. Wenn es uns gelingt, wieder stärker für die Mitarbeit in Parteien zu begeistern, würde sich das sicherlich auch positiv auf die Mischung im Deutschen Bundestag auswirken. Wenn mehr Menschen ins „kalte Wasser springen“ würden, indem sie von ihrem passiven Wahlrecht Gebrauch machen würde, wäre dies sicherlich auch belebend. Hier sind aber auch die Parteien selber gefordert, sich Gedanken zu machen und Quereinsteiger zu fördern.

3. Politiker sein, ist kein Beruf. Es ist eine Berufung. Daher sollte niemand, der sich zur Wahl stellt, auf die finanzielle Entschädigung schielen. Das wäre ungesund. Wenn die Anerkennung der Arbeit im Sinne des Allgemeinwohls aber in keinem gesunden Verhältnis zu den Vergütungen in der privaten Wirtschaft steht, läuft hier langfristig etwas schief.

Sie sehen, eine fertige Antwort auf Ihre Frage habe ich nicht. Vermutlich gibt es diese wohl auch nicht, weil es ein ewiges Thema ist. Ich hoffe aber, dass ich Ihnen einige Anregungen liefern konnte. Übrigens: Die Mischung der Abgeordneten im Deutschen Bundestag ist eine so schlechte nicht. Im Grunde ist jeder Berufsstand vertreten und es geht unglaublich vielfältig zu. Das erlebe ich tagtäglich.

Mit freundlichen Grüßen
Albert Stegemann

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