Frage an Alexander Bauer bezüglich Umwelt

Brückenbauer für die Bergstraße, Innenpolitischer Sprecher und stellv. Vorsitzender der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, #BauerMdL: UNSERE HEIMAT. STRAK VERTRETEN.
Alexander Bauer
CDU
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Frage von Stefan B. •

Frage an Alexander Bauer von Stefan B. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Bauer

Bezugnehmend auf Ihre Antwort:

"Ein absolutes Recht, ohne Rücksicht auf die Belange der Besitzer und/oder des Naturschutzes überall im Wald mit dem Mountainbike zu fahren, kann es unseres Erachtens auch nicht geben – dies würde nicht zuletzt massiv die Eigentumsrechte der Waldbesitzer einschränken"

Der großteil der Radfahrer hält sich an geltendes hessiches Recht und bleibt auf festen Wegen. Das das Fahren abseits von festen Wegen verboten ist, hatte ich klargestellt.

Sie selbst sagen das es nur vereinzelt und punktuell zu Problemen kam, warum dann eine Regelung mit 3m breiten Wegen? Warum wird nicht an den Problemzonen für eine Lösung gesucht, die wenn die CDU auf die Verbände zugeht auch sicherlich zu finden wäre?

Sind sie der Meinung das ein neues Gesetz, welches etwas verbietet das jetzt bereits schon verboten, hier etwas ändert?

Was unterscheidet für Sie, den Mountainbiker oder den gemeinen Tourenfahrer im Wald von einem Wanderer ganz im besonderen auf die Belange des Waldeigentümers und des Naturschutzes bezogen?
Wo liegen Ihrer Meinung nach deren Interessen?

Was verstehen Sie auf bzgl. Radfahrer mit "nicht dem Recht überall zu fahren"?

Auch mit anderen Nutzergruppen wie sie schreiben gibt es Probleme. Vielleicht können sie erläutern welche das sind, und warum diese ausgeblendet werden?

Wenn Sie im Konsens vorgehen wollen, warum dann erst versuchen mit Verboten Tatsachen zu schaffen und die Radfahrer auf breite Wege lenken auf denen sowieso schon ehöhter Verkehr ist?

Wie das leidliche Beispiel Rinne am Frankenstein zeigt, wurde hier jahrelang geblokt und einer legalisierung entgegengestanden. Nun bin ich kein "Downhiller" der eine solche Strecke bräuchte. Aber das Beispiel zeigt das hier Versuche seitens der DIMB vorhanden waren und nicht ernst genommen wurden. Sind Sie wirklich der Meinung das nach Beschluß des Gesetzes und Ihrer Vorstellung und Definition eines festen Weges hier etwas besser wird?

MfG Bornschein

Brückenbauer für die Bergstraße, Innenpolitischer Sprecher und stellv. Vorsitzender der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, #BauerMdL: UNSERE HEIMAT. STRAK VERTRETEN.
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Bornschein,

dass es keinen Regelungsbedarf gibt kann doch nicht ernsthaft bestritten werden. Kürzlich stand dazu folgender Artikel in der Presse:

Mit dem Förster durch den Wald (3): Die „grünen Lungen“ sind längst zu einem regelrechten Abenteuerspielplatz geworden Durch die Mountainbiker nimmt der Freizeitdruck noch mehr zu

Von unserem Mitarbeiter Thomas Tritsch

Bergstrasse. Er muss naturnah sein und möglichst hübsch, am besten kerngesund und nachhaltig fit. Und er muss ein ganzes Bündel an Freizeitnutzungen ertragen: Der Stadtwald ist eine Art Abenteuerspielplatz für alle und jeden - das ist sogar gesetzlich verbrieft. Doch immer wieder kommen sich unterschiedliche Gruppen in die Quere.

Der Spaß hört da auf, wo wirtschaftliche Interessen tangiert werden. Schließlich braucht es den Ertrag aus dem Holzverkauf, damit Wege, Freizeiteinrichtungen und naturbelassene Bereiche überhaupt mitfinanziert werden können. Und der Spaß hört dort auf, wo andere Waldfunktionen erheblich gestört werden: Tabu ist, was die Natur stört. Das gilt für Forst und Freizeit gleichermaßen.

Fakt ist: Der Freizeitdruck auf den Wald nimmt zu. Immer mehr Nutzergruppen beanspruchen ihn - zumindest in Teilen - für sich. Wo früher Wanderer, Jogger und Gassigeher relativ gelassen aneinander vorbei getrabt sind, geht es heute wesentlich belebter zu: Downhill und Mountainbiking, Nordic Walking und Geocaching sind relativ junge Zeitvertreibe, für die als Betätigungsfeld eben auch die Wälder intensiv genutzt werden.

Das deutsche Waldbetretungsrecht ist großzügig. Bis auf besonders geschützte Gebiete steht der Wald allen zur Verfügung. Wer ihn nutzt, will sicher gehen - auf eigene Verantwortung. Gute Waldwege gehören dazu. Er hat aber auch die Pflicht und Verantwortung, auf andere Waldbesucher Rücksicht zu nehmen.

Haarig wird es, wenn abseits der Wege ein illegaler Mountainbike-Parcours, also eine Strecke mit Hindernissen, Sprungschanzen und Ähnlichem eingerichtet wird. Zum einen werden dadurch andere Waldbesucher gefährdet, weil sie nicht mit hohen Geschwindigkeiten und Sprüngen rechnen. Außerdem stört das die Natur, etwa Wildtiere und Vögel, die in ihrem Lebensraum abseits der Wege gestört werden. Zum anderen kommt der Waldeigentümer in die Bredouille, wenn er solche Anlagen über längere Zeit duldet und nicht entfernt: In dieser Situation könnte er für einen Schadensfall haftbar gemacht werden, weil ihm unterstellt wird, dass er die Anlagen auf deren Sicherheit hätte überprüfen müssen. "Dieses Risiko können und wollen wir nicht eingehen", betont der Bensheimer Revierförster Dirk Ruis-Eckhardt. "Außerdem wollen wir schwere Unfälle verhindern, die durch unsachgemäßen Streckenbau und durch Kollision der Fahrer mit anderen Waldbesuchern verursacht werden."

Auch in der Revierförsterei Bensheim gibt es illegal gebaute Sprungschanzen und Hindernisstrecken. Der Revierförster zeigt ein aufwändig hergerichtetes Terrain unweit des Auerbacher Schlosses Richtung Zwingenberg. Hier haben Mountainbiker, so genannte Freerider, einen ganzen Kurs entworfen. "Wir entfernen ihn und wenig später ist er wieder da", erläutert Ruis-Eckhardt die leidige Prozedur.

Jüngst hat Hessen-Forst verkündet, illegale Mountainbike-Pisten abseits der Wege nicht mehr dulden zu wollen. Gleichermaßen will man den Bedürfnissen der Biker Rechnung tragen und mehr legale Kurse auf festen Wegen ausweisen. Prominentes Beispiel aus der Heimat ist die 33 Kilometer lange Strecke "Nördliche Bergstrasse" mit dem Schild "Ndl.B", die im April eingeweiht wurde. Das Projekt entstand unter dem Dach des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald in Zusammenarbeit mit drei Kommunen und unter Mitarbeit des Landesbetriebes Hessen Forst.

© Bergsträßer Anzeiger, Dienstag, 10.07.2012

Das parlamentarische Beratungsverfahren hat gerade erst begonnen. Im Rahmen von Anhörungen können Verbände und Sachverständige Bedenken vortragen und Verbesserungsvorschläge einbringen.

Mit freundlichem Gruß

Alexander Bauer

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