Frage an Alexander S. Neu bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Alexander S. Neu
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Frage von Matthias K. •

Frage an Alexander S. Neu von Matthias K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Guten Tag,

wie werden Sie am 28.06.18 bezüglich der Weidetierprämie abstimmen ? ich würde mich sehr über eine Antwort + kurzer Begründung freuen.

mit freundlichen Grüßen
M. K.

Alexander S. Neu
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich werde am 28.06.18 dem Antrag "Weidetierprämie für Schafe und Ziegen jetzt auf den Weg bringen", welcher von meiner Fraktion gemeinsam mit der Fraktion Bündnis 90/ Grüne eingebracht wurde, zustimmen.
Wir brauchen endlich eine Weidetierprämie, die die gesellschaftlich wichtige Arbeit der Schäferinnen und Schäfer für den Natur-, Arten-, Klima- und Hochwasserschutz anerkennt. 22 andere europäische Mitgliedstaaten haben diese Prämie schon. Deutschland muss endlich nachziehen und der Europäischen Kommission bis zum 1. August 2018 mitteilen, dass es eine gekoppelte Stützung für die Schaf- und Ziegenhaltung ab 2019 einführen möchte. Genau das fordern wir in unserem Antrag

Darüber hinaus ist DIE LINKE seit vielen Jahren, ja schon Jahrzehnten aktiv in der Unterstützung von Schäferinnen und Schäfern. Sie sind die großen Verlierer*innen in der Landwirtschaft, weil sie oftmals keine eigenen Flächen haben, auf denen sie ihre Tiere weiden lassen, bzw. auch die Flächenprämie kassieren können. Oft sind sie Pächter*innen oder sogar Unterpächter*innen, pachten also Flächen von anderen Pächter*innen. Bei steigenden Pachtpreisen durch insgesamt steigende Bodenpreise gibt es für die Schäferinnen und Schäfer keinen Gewinn. Hinzu kommt, dass ihre Tiere z.T. auf besonderen Standorten wie Truppenübungsplätzen, Deichen etc. weiden, die in Einzelfällen nicht förderfähig sind. Die hochwertigen Schafprodukte finden keinen ausreichenden Absatz. Für den Herdenschutz (bspw. in Hinsicht auf den Wolf) gibt es keine bundeseinheitliche Unterstützung geschweige denn Regelung, die wir seit Längerem fordern. Das alles führt zu Fachkräftemangel in der Schäferei, zu Überalterung, zum Schließen von Betrieben und insgesamt zu sinkenden Schafszahlen in Deutschland. Das führt aber auch zu einer Kulturlandschaft, die einseitiger wird, weil die Offenhaltung von besonderen Flächen wie Mooren, Trockenrasen und Heiden gefährdet ist.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Alexander S. Neu MdB
Bundestagsfraktion DIE LINKE