Frage an Andreas Kugler bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

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Andreas Kugler
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Frage von Sophie W. •

Frage an Andreas Kugler von Sophie W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Warum halten Sie an einem geteilten Schulmodell fest? Was sind Ihrer Ansicht nach die Vorteile des Gymnasiums als Institution? Wie stehen Sie zur Beibehaltung oder Abschaffung von Förderschulen und Inklusion? Inwiefern passen Gymnasien in ein inklusives Schulkonzept?

Wie gedenken Sie, dem Lehrermangel (besonders an Grundschulen und in den Naturwissenschaften) zu begegnen?

Vielen Dank für Ihre Antwort(en).

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau W.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Ich gehe davon aus, dass Sie mit einem geteilten Schulmodell den gleichzeitigen Bestand mehrerer Schultypen nebeneinander meinen.
So unterschiedlich die Berliner Schüler sind, sollte auch das Schulangebot sein, um dem Bedarf von Schülern und Eltern gerecht zu werden. Hierzu gehören für mich neben den Gemeinschaftsschulen und der integrierten Sekundarschule auch die Gymnasien. So können alle Schüler gemeinsam mit ihren Eltern entscheiden, was für sie der richtige Weg ist.

Das Thema Inklusion ist sehr vielschichtig und mir auf Grund eigener Erfahrungen sehr präsent. Ich denke nicht, dass wir Förderschulen abschaffen sollten. Bei einem Besuch in einem Heim mit mehrfach schwerstbehinderten Bewohnern wurde mir am Beispiel einer autistischen Kindes nachvollziehbar erläutert, dass eine Beschulung in einer Regelschule auch unter größten Anstrengungen nicht möglich wäre. Allein das Stundenläuten wäre für solche Kinder eine Zumutung. Deshalb bin ich überzeugt, dass der Weg der SPD richtig ist. Über inklusive Schwerpunktschulen soll der Wechsel von Förderschulen auf inklusiv arbeitende Schulen erleichtert werden. Förderschulen können und sollen nur dort abgebaut werden, wo es tatsächlich keinen Bedarf mehr gibt.
Und Inklusion lässt sich auch an Gymnasien leben. Als Schüler der Fichtenberg-Oberschule in einer Klasse mit der ersten blinden Schülerin Berlins im Regelunterricht habe ich dies schon vor Jahrzehnten selbst erlebt.

Natürlich muss der Lehrerberuf attraktiv bleiben. Hierzu gehört, dass wir die Bezahlung der Grundschullehrer auf das Niveau der Oberschullehrer anheben wollen. In diesen frühen Jahren wird für vieles der Grundstein gelegt und hierfür brauchen wir qualifiziertes Personal. Deshalb werden wir durch die Erhöhung der Anzahl der Studienplätze Lehrer entsprechend dem Bedarf unserer Schulen ausbilden und die dazugehörige Anzahl an Referendarsplätzen zur Verfügung stellen.

Herzliche Grüße,
Ihr Andreas Kugler