Frage an Andreas Rösel bezüglich Bildung und Erziehung

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Andreas Rösel
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Frage von Marie S. •

Frage an Andreas Rösel von Marie S. bezüglich Bildung und Erziehung

Hallo Herr Rösel

Als Mutter von vier schulpflichtigen Kindern beschäftige ich mich sehr intensiv mit dem Thema: Schule.
Zwei meiner Kinder besuchen die Hauptschule. Hier fallen häufig Stunden aus, so dass die Kinder weniger lernen können, weil einfach niemand da ist zum Unterrichten.
Was werden Sie hier machen?
Wann bekommen wir bessere Lehrmittel und mehr Personal? Viele Schulbücher sind veraltet, zerflettert und so fast unbrauchbar, wie sollen da vernünftige Ergebnisse erzielt werden und unsere Kinder gut vorbereitet ins Leben starten können. Eine Benachteiligung ist damit ja schon vorprogrammiert.

Wie stehen Sie deshalb zur Ganztagsbetreuung in der Schule oder auch in Horten außerhalb der Schule, um die Chancen für unsere Kinder zu verbessern ?

Kennen Sie auch die Problematik des G8, wo meine Tochter schon in der fünften Klasse Nachhilfeunterricht brauchte, weil so viel Stoff für ein kleines, verspieltes Mädchen kaum bewältigbar war.
Wie stehen Sie denn dazu?

Vielen Dank für eine Antwort.
M. Schmidt

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Schmidt,

ich habe mir ganz klares Ziel gesteckt:
Die Verbesserung der Schulpolitik in Bayern!
Als Vater von drei schulpflichtigen Kindern kan ich Sie verstehen!

Ich werde mich im Landtag dafür einsetzen, dass die Mittel für Bildung schon im Haushalt 2008/2009 deutlich erhöht werden, um z.B. mehr Lehrer einzustellen und bessere Lehrmittel bereitzustellen. Außerdem gehört ein umfassendes Investitionsprogramm zum Ausbau von Ganztagsschulen erstellt. Hier ist dann die wichtige individuelle Förderung unserer Kinder gegeben. Sie bietet zudem Eltern die Chance, Familie und Beruf besser zu vereinbaren.

Ganztagsschule ist aber keine „Halbtagsschule“ mit Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung, sondern ein Bereich Schule, der mit vielfältigen Lern- und Freizeitangeboten auch die die differenzierte, individuelle Förderung erst möglich macht!

Die Verkürzung der gymnasialen Schulzeit ist nicht rückgängig zu machen. Jedoch ist das jetzige Modell der Staatsregierung mit „heißer Nadel“ gestrickt. Ein vernünftiges Konzept „G8“ mit einem ganzeinheitlichen Bildungsangebot muss meiner Meinung nach weiterhin Kompetenzen vermitteln, individuelle Fähigkeiten fördern und vor allem auch die Persönlichkeitsbildung stärken.
Daher ist es mein Ziel, im Landtag dafür zu sorgen, dass das Konzept „G8“ auch als gebundene Ganztagsschule angeboten wird. Die Beibehaltung der sog. Intensivierungsstunden als wichtiges Kernstück der G8-Konzepte muss gesichert sein! wie wir wissen, sind auch im Gymnasium mehr Lehrer und Schulsozialarbeiter nötig! Nur so ist die individuelle Förderung auf dem Gymnnasium möglich.

Der von Ihnen geschilderte Fall ihrer Tochter bestätigt mir, dass unser bayerisches Schulsystem viel zu früh (nach 4 Jahren!) unsere Kinder auf bestimmte Schultypen festlegt. Daher stimme ich für eine sechsjährige Primarschule. Hier muss es aber besonders begabten Schülern weiterhin erlaubt sein, bereits nach der 4. Jahrgangsstufe auf ein Gymnasium überzutreten. Die Individualität muss gewahrt bleiben!

Für die Ausbildung unserer Kinder sollte uns keine Anstrengung zu gering sein. Andere Länder zeigen uns dies beim internationalen Vergleich immer wieder auf.

Mit liberalen Grüßen
Ihr

Andreas Rösel