Lieber Herr Dr. Schwab,

danke für die ausführliche Stellungnahme zur Ampel, aber Sie irren sich in einigen Punkten.

Im Fall der Schokoloade würde die Ampel nicht nur auf Rot, Gelb oder Grün stehen, sondern wahrscheinlich einen roten Punkt für Zucker, Fett und gesättigte Fettsäuren und einen grünen Punkt für den Salzgehalt anzeigen.

Auch im Fall der Margarine irren Sie sich. Die Ampelkennzeichnung würde nicht dazu führen, dass eine herkömmliche Margarine im Hinblick auf den Fett-Gehalt einen roten Punkt und Light-Margarine einen grünen Punkt erhält. Stattdessen steht die Ampel beim Fettgehalt auch für das Light-Produkt auf Rot und legt damit den hohen Fett-Anteil des Light-Produkts offen.

Die Ampelkennzeichnung auf Lebensmitteln ist der Versuch, die wesentlichen Nährwerte eines Produktes für jedermann gut sichtbar, verständlich und vergleichbar zu kennzeichnen. Der rote Punkt signalisiert nicht "Iss mich nicht", sondern gibt den Hinweis "Achtung, nur ab und zu in kleinen Mengen verzehren".

Vor allem ermöglicht die Ampel, unterschiedliche Lebensmittel einfach und schnell im Hinblick auf bestimmte Inhaltsstoffe vergleichen zu können.

Das bereits in England eingesetzte Modell sieht vor, die vier Substanzen Zucker, Fett, gesättigte Fettsäuren und Salz zu kennzeichnen. Das bedeutet, dass die Ampel auf einem Produkt nicht nur einen Kreis mit der Farbe Rot, Gelb oder Grün anzeigt, sondern vier Kreise weisen jeweils einzeln auf den Gehalt der vier Substanzen hinweisen.

Wünschen Sie sich nicht auch so eine eindeutige Variante?

Herzliche Grüße,
Ralf Seybold