Warum wurde die Preisbremse für Öl und Pellets so gestaltet, dass fast niemand - trotz erheblicher Mehrkosten - die Entlastung tatsächlich erhält?

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Frage von Kathrin F. •

Warum wurde die Preisbremse für Öl und Pellets so gestaltet, dass fast niemand - trotz erheblicher Mehrkosten - die Entlastung tatsächlich erhält?

Während für die Gaspreisbremse ca. 200 Milliarden Euro vorgesehen wurden, und jeder damit heizende Haushalt mindestens den Dezemberabschlag sowie 80% der Mehrkosten über 12ct erhält, gehen selbst mit der inzwischen beschlossenen Preisbremse bei Öl und Pellets fast alle Betroffenen leer aus. Auch würden hier nicht einmal 2 Milliarden Euro eingeplant, obwohl das in etwa genauso viele Menschen betrifft wie beim Gas, also soll offenbar bewusst nur einer von 100 entlastet werden. Zudem wurde zumindest bei Pellets ein unrealistisch hoher Referenzwert von 240€/t angesetzt, obwohl praktisch über den ganzen Sommer (wenn die Silos aufgefüllt werden) der Preis bei 200€/t lag (Nachweis wäre durch die Rechnung aus 2021 ja meistens leicht zu erbringen). Bei z.B. 6t Silogröße muss man also erst einmal 6*(480-200)€ +100 (Bagatellgrenze) = 1780€ ohne jegliche Unterstützung hinblättern. Wo ist unser Dezemberabschlag? Wo eine echte Entlastung? Diese Pseudo-Hilfe schadet mehr als gar keine Entlastung.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau F. P. . 

 

Vielen Dank für Ihre Anfrage.  

Die Entwicklung der Energiepreise bewegt momentan das ganze Land. Die Entwicklung auf dem Energiemarkt wird seitens der der Fraktion der Freien Demokraten und speziell durch das Bundesministerium der Finanzen aufmerksam beobachtet. Dass diese Entwicklung für die privaten Haushalte und die bundesdeutsche Wirtschaft eine enorme Herausforderung und Belastung darstellt, ist der gesamten Bundesregierung bewusst. 

Im Dezember hat die Bundesregierung beschlossen auch Privathaushalte, die mit Heizöl, Pellets, LPG, Holzhackschnitzel, Holzbriketts, Scheitholz oder Kohle/Koks wärmen und nicht von der Gaspreisbremse profitieren rückwirkend für den Winter 2022/23 zu entlasten. Leider ist es uns nicht möglich den kompletten Preissprung zu glätten. Die Hilfe für die von Ihnen genannten Heizstoffe orientiert sich an dem, was auch Gas- und Stromkunden bekommen haben.  

 

Mit freundlichen Grüßen  

Andrew Ullmann  

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