Sehr geehrter Herr Wohlfahrt,

unser Gesundheitssystem ist seit Jahren in wichtigen Bereichen unterfinanziert. Wie in den Gutachten des Sachverständigenrates ausgeführt haben wir Bereiche mit Über-, Unter- und Fehlversorgung. Im Gesundheitswesen tobt ein Verteilungskampf um die Mittel, der sich aus meiner Sicht zu einem großen Teil nicht an den Bedürfnissen der Menschen, insbesondere der Patientinnen und Patienten, sondern an der Durchsetzungskraft starker Interessengruppen orientiert. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig und auf welch hohem qualitativen Stand die Physiotherapeuten arbeiten und was Spargesetze der letzten Jahre insbesondere Ihrem Berufsstand zugemutet haben. In vielen Bereichen gilt es als Selbstverständlichkeit, das Qualität auch ihren Preis hat.In der Gesundheitsversorgung hingegen soll, auch durch die aktuelle Reform, immer mehr geleistet werden zu immer geringerer Honorierung.
Wir in der CSU wollen mehr Transparenz im Gesundheitswesen, damit die Patienten auch nachvollziehen können, wer die Preise diktiert und wie die Einkommen der Leistungserbringer tatsächlich sind. Wir wollen die Freiberuflichkeit der Ärzte, Apotheker, Physiotherapeuten, Heil-und Hilfsmittelhersteller erhalten und stärken. Dazu gehört die Wahlfreiheit der Patienten und Versicherten, die Stärkung der Eigenverantwortung und Selbstbeteiligung. Vorrangig ist ein Ende der starren Budgets, der Regressregelungen für die Ärzte und ein Abbau der Bürokratie. Die CSU hat ihre Position klar formuliert, die aktuelle Gesundheitsreform löst die Probleme nicht.

Viele Grüße,
Ihre Angelika Schorer