Wie ist Ihre Haltung in Bezug zu einer Impfpflicht?

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Anja Weisgerber
CSU
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Frage von Irmgard H. •

Wie ist Ihre Haltung in Bezug zu einer Impfpflicht?

Sehr geehrte Frau Weisgerber,
ich bitte Sie gegen eine Impfpflicht, egal in welcher Form zu stimmen.
Als Christin sehe ich es als meine Verpflichtung das Angebot einer Impfung sehr genau abzuwägen. Ich fühle mich für mich und für meine Mitmenschen verantwortlich. Und ich habe genau abgewogen, wie ich mich und andere für mich bestmöglich schützen kann. In letzter Instanz bin ich meinem Gewissen verpflichtet. Ich habe meine Entscheidung getroffen und diese hat mein Gegenüber zu akzeptieren, genauso, wie ich die Entscheidung anderer zu akzeptieren habe. Nach meine Auffassung von Demokratie verhält es sich da genauso.
Zudem hat sich in der letzten Zeit herausgestellt, dass die Impfung weder vor Ansteckung, noch vor Weitergabe des Virus schützt. Und es werden auch in zunehmender Zahl Nebenwirkungen bekannt.
Das wichtigste Argument ist aber, die körperliche Unversehrtheit.
Ich bitte Sie um eine Antwort. Danke.
Mit freundlichen Grüßen
Irmgard H.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau H.,

 

 

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte.

 

Wichtig ist mir zunächst folgende grundsätzliche Aussage: Nach wie vor schützt die Impfung vor schweren Verläufen. Insofern ist sie ein effektiver Schutz vor dem Virus und der Überlastung des Gesundheitssystems. Deshalb werbe ich ausdrücklich für das Impfen.

 

Eine Impfpflicht greift aber in die Entscheidungsfreiheit der Menschen ein. Deshalb ist abzuwägen, ob sie uns in der jeweiligen Lage aus der Krise führt und ob sie auf der Basis einer noch zu schaffenden Daten-Grundlage umsetzbar und verhältnismäßig ist.

 

Zu all diesen Fragen bleibt die Ampel uns konkrete Antworten schuldig.

 

Im März haben wir im Bundestag  in der 1. Lesung über die Einführung einer gesetzlichen Impfpflicht beraten. Die von einzelnen Abgeordneten der Ampel-Koalition geforderte Impfpflicht, über die wir diese Woche abstimmen, lehnen wir ab!

 

Denn es kommt jetzt noch Folgendes hinzu: Inzwischen hat sich die Lage durch Omikron verändert: Die Krankheitsverläufe sind milder und die Krankenhäuser nicht so stark ausgelastet. Aus diesem Grund hat die Union in einem Antrag zu einem Impfvorsorgegesetz vorgelegt. Wir müssen gleichzeitig schon jetzt Vorsorge für weitere Pandemiewellen treffen und flexibel auf die Entwicklungen reagieren können, sollte sich die Situation zuspitzen.

 

Politische Entscheidungen müssen an die gegebenen Rahmenbedingungen angepasst werden, sonst wird man aus meiner Sicht seiner Verantwortung nicht gerecht.

 

Mit herzlichen Grüßen,

Anja Weisgerber

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