Enge Straßen ohne Großgrün, Hinterhöfe, glattes Mauerwerk: in Sachen Schallabsorption ist die Bausubstanz in Berlin-Mitte miserabel. Pflicht zur Fassaden-Begrünung mit Kletterpflanzen als Lösung?

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Annika Klose
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Frage von Samuel S. •

Enge Straßen ohne Großgrün, Hinterhöfe, glattes Mauerwerk: in Sachen Schallabsorption ist die Bausubstanz in Berlin-Mitte miserabel. Pflicht zur Fassaden-Begrünung mit Kletterpflanzen als Lösung?

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Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Frage zum wichtigen Thema der Fassadenbegrünung von Gebäuden in Berlin.

Für mich ist die Begrünung von Fassaden, aber auch von entsprechenden Dächern ein wichtiges Thema, da diese Instrumente Berlin, besonders in der Innenstadt, klimaverträglicher und somit auch lebenswerter für die Bürger:innen gestalten können.

Hierfür gibt es bereits auf landespolitischer Ebene mehrere Vorhaben, die bereits laufen bzw. aktuell in der Planung sind. Dabei ist zunächst die Pflicht zur Zurückhaltung des Regenwassers für Neubauten zu nennen, welche seit zwei Jahren für Berlin gilt. In Folge dieser Regelung wurden für die Erfüllung dieser Verpflichtung viele sogenannte Retentionsdächer errichtet, wodurch die Begrünung von Dachflächen in Berlin bereits zugenommen hat.

Des Weiteren wurde ein Förderprogramm mit dem Titel „GründachPlus“ implementiert, wodurch mithilfe der Förderung eine Fläche von 10.000m² in Berlin mit einer Dachbegrünung ausgestattet werden konnte.

Als letzten Punkt ist hier in jedem Fall die Bauordnungsnovelle zu beachten, welche bei der neuen Koalition auf Landesebene ganz oben auf der Tagesordnung steht. Mit einem Entwurf wird noch im ersten Quartal 2022 gerechnet. Das Thema Fassadenbegrünung wird nach aktueller Planung in der Novelle aufgegriffen sein.

Ich werde dieses wichtige Thema auch weiter verfolgen und hoffe, dass ich Ihnen einen grundlegenden Überblick über die bereits bestehenden Maßnahmen und weiteren Vorhaben geben konnte. Da es sich hierbei um ein landes- bzw. bezirkspolitisches Thema handelt, kann ich Ihnen bei weiterem Interesse empfehlen, sich auch an die entsprechenden Mitglieder der Bezirksverordnetenversammlung oder des Abgeordnetenhauses in Berlin zu wenden.

Mit freundlichen Grüßen

Annika Klose, MdB

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