Frage an Anton Hofreiter bezüglich Umwelt

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Anton Hofreiter
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Uwe C. •

Frage an Anton Hofreiter von Uwe C. bezüglich Umwelt

Hallo Herr Hofreiter,

ich habe Sie gerade im Fernsehen bei Ihrer Rede im Bundestag gesehen. Sie haben nach meiner Meinung die Bundesregierung dort zu Recht scharf wegen dem sogenannten Klimapaket kritisiert.

Als eine Zwischenfrage eines SPD-Abgeordneten Sie auf den Widerspruch in Ihren Forderungen an die Bundesregierung und dem tatsächlichen Handeln der Grünen Regierung in Baden-Würtemberg hinwies, sind Sie in Ihrer Antwort in keinster Weise auf diesen Widerspruch eingegangen.

Warum nicht?

Ich habe noch 2 andere Fragen.

1. Möchten Sie neben einem 200m hohen Windrad im Abstand unter 1000m mit direkter Sicht auf diese Windrad wohnen?

2. Ihre Partei hat sich für die Abschaltung der Atomkraftwerke sehr stark gemacht obwohl es dort keinen CO-2 Ausstoß gibt. Die Kraftwerke sollen aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden. Ich wohne in Rheinland-Pfalz, also nahe zu Frankreich und Belgien.
Erklären Sie mir Bitte, was die Abschaltung der deutschen Atomkraftwerke mir mehr an Sicherheit bringt, wenn die Atomkraftwerke in den beiden genannten Ländern weiter betrieben werden und sogar noch neue Atomkraftwerke (Frankreich) dort in Planung sind? Besonders unter der Berücksichtigung, dass die überwiegend vorherrschende Windrichtung aus Richtung Westen ist.

Ich kann mich nach Abschaltung der deutschen Atomkraftwerke so auch nicht sicherer fühlen.

Mit freundlichen Grüßen
U. C.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr C.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.

Ohne Windkraft geht es nicht. Mit ihrem völlig unzureichenden Gesetzesentwurf sabotiert die Bundesregierung die Energiewende und ignoriert die Notwendigkeiten für einen effektiven Klimaschutz. Ohne jede Not will die Koalition eine bundesweite Mindestabstandsregelung für Windräder vorschreiben, die nicht nur für Wohngebiete, sondern quasi überall gelten soll. Das ist ein weiterer Sargnagel für die Windkraft. Es ist völlig klar: Ohne Ausbau der Erneuerbaren Energien, ohne Ausbau der Windkraft ist der Kohleausstieg nicht zu schaffen. Das Agieren der Bundesregierung ist eine klima-, energie- und industriepolitische Geisterfahrt. Erneut macht die große Koalition eine Rolle rückwärts zulasten der kommenden Generationen.

Atomkraft ist eine unbeherrschbare Hochrisikotechnologie. Trotz Atomausstieg werden uns Rückbau, Zwischenlagerung und die Endlagersuche in Deutschland noch Jahrzehnte belasten. Sie haben vollkommen Recht, an den Grenzen sind wir umgeben von Schrottreaktoren. Deswegen stehen wir Grüne im Bundestag für eine Welt ohne Atomkraft. Wir wollen, dass Risikomeiler in Europa und der Welt sofort stillgelegt, Laufzeiten nicht verlängert und keine neuen Atomkraftwerke (AKW) gebaut werden. Mit zahlreichen Initiativen und Gutachten setzen wir uns im Bundestag immer wieder gegen die Defizite der AKW in Deutschland und auch Europa ein. Wir wollen, dass die Sicherheitsstandards und Haftungsanforderungen in Europa insgesamt deutlich erhöht werden. Die Europäische Union muss die Sonderstellung der Atomkraft endlich aufgeben, die durch den EURATOM-Vertrag zementiert wird. Investitionen, Forschungsförderung und Genehmigungsprivilegien dürfen nicht weiter begünstigt und Neubauprojekte von AKWs nicht mehr staatlich subventioniert werden. Stattdessen schlagen wir eine Gemeinschaft für erneuerbare Energien vor.

Unseren Antrag für ein deutlich schärferes sicherheitstechnisches Regelwerk auf europäischer Ebene inklusive mehr Mitspracherechte für Nachbarstaaten bei der Sicherheit grenznaher AKW und einem grundsätzlichen Laufzeitenlimit von 40 Jahren finden Sie hier: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/117/1811743.pdf

Mit freundlichen Grüßen
Team Hofreiter

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