Gibt es Pläne, die 30 Cent/km Pauschalvergütung für geschäftliche Fahrten im Privatwagen anzuheben? Laut ADAC ist nicht mal ein VW Golf für 30 Cent/km zu bewegen.

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Armand Zorn
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Frage von Jan Albert F. •

Gibt es Pläne, die 30 Cent/km Pauschalvergütung für geschäftliche Fahrten im Privatwagen anzuheben? Laut ADAC ist nicht mal ein VW Golf für 30 Cent/km zu bewegen.

Sehr geehrter Herr Zorn,

als Arbeitnehmer fahre ich ein paar mal im Jahr für meinen Arbeitgeber außerhalb zu Terminen. Die Fahrten im privaten PKW werden allerdings nur mit 30 Cent/km vergütet, da eine höhere Vergütung nicht als Betriebsausgaben absetzbar sind. Leider lässt sich heutzutage kein PKW mehr für 30 Cent/km bewegen. Schon vor der aktuelle Krise, rechnet der ADAC für den günstigsten Golf Kosten von 54 Cent/km. Mein 3er BMW wird mit 78 Cent/km angegeben. Und das vor Kraftstoffpreisen von über 2€!

Gibt es Pläne, diese Pauschale anzupassen und wenn nicht, warum nicht?

Mit besten Grüßen

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Sehr geehrter Herr F.

ich stimme Ihnen zu, angesichts der stark angestiegenen Benzinpreise ist die Kilometerpauschale für die dienstliche Nutzung eines privaten PKWs inzwischen in der Tat nicht mehr ausreichend, denn diese liegt, wie Sie ja selbst schreiben, bei derzeit pauschal 30 Cent pro Kilometer - dabei wird der individuelle Fahrzeugtyp und die Höhe der jeweiligen Betriebskosten nicht berücksichtigt.

Die Bundesregierung unternimmt momentan sehr viel, um die Energiepreise generell wieder auf ein niedrigeres Niveau zu bringen und die Betroffenen zu entlasten. Sollten diese jedoch tatsächlich dauerhaft hoch bleiben (was wir, wie gesagt, verhindern wollen), wird die Kilometerpauschale meiner Meinung nach angehoben werden müssen. Aktuelle Pläne dafür sind mir momentan noch nicht bekannt, aber ich werde Ihre Anregung in die Beratungen meiner Fraktion mitnehmen.

Es gibt allerdings auch jetzt schon die Alternative, statt einer Pauschale die tatsächlich anfallenden Kosten geltend zu machen. Diese sind durch ein detailliertes Fahrtenbuch dem Finanzamt nachzuweisen, dafür sind 12 Monate lang alle Belege aufzubewahren und alle beruflichen und privaten Fahrten getrennt zu dokumentieren. Dies ist zugegebenermaßen ziemlich aufwändig, aber bei sehr hohen Kilometerkosten wie in Ihrem Fall ist es momentan möglicherweise dennoch die Mühe wert. Auch der Einsatz einer betrieblichen Tankkarte kann vielleicht kurzfristig helfen. Kommen Sie mit Ihrem Arbeitgeber nicht zu einer für beide Seiten zufriedenstellenden Lösung, beispielsweise einer höheren (freiwilligen) Vergütung beruflicher Fahrten im privaten PKW, können Sie der Nutzung Ihres Privatwagens, sofern nicht explizit im Arbeitsvertrag festgehalten, widersprechen und der Arbeitgeber muss ein Poolfahrzeug (z.B. auch über Carsharing), einen Dienstwagen oder ein anderes Transportmittel bereitstellen.

Mit freundlichen Grüßen
Armand Zorn, MdB

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