Wann wird über die Entfristung der Hinzuverdienstgrenze für Rentner entschieden und wie ist Ihre Haltung dazu?

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Armand Zorn
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Frage von Hans-Jürgen S. •

Wann wird über die Entfristung der Hinzuverdienstgrenze für Rentner entschieden und wie ist Ihre Haltung dazu?

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Sehr geehrter Herr S.,

wie Sie wissen, betrifft die Hinzuverdienstgrenze nur Rentner*innen mit einer vorgezogenen Altersrente. Sobald die Regelaltersgrenze erreicht ist, kann jede*r Rentner*in so viel hinzuverdienen wie er/sie möchte, ohne dass es deswegen zu einer Rentenkürzung kommt. Während der Corona-Pandemie hat der Gesetzgeber diese jährliche Hinzuverdienstgrenze von 6.300€ auf 46.060€ angehoben, auch um Personalengpässe zu vermeiden. Diese Regelung gilt derzeit bis Ende 2022.
Im Koalitionsvertrag haben wir mit unseren Koalitionspartnern folgendes vereinbart: „Wir wollen die Regelung zum Hinzuverdienst bei vorzeitigem Rentenbezug entfristen.“ Aktuell wird innerhalb der zuständigen Koalitionsarbeitsgruppen, dem Arbeitsministerium und vor allem dem Träger der gesetzlichen Rentenversicherung (DRV) darüber verhandelt, ob und wie die Hinzuverdienstgrenze zukünftig geregelt wird. Zumindest für das Jahr 2023 muss dies spätestens im Herbst entschieden werden, denn die Deutsche Rentenversicherung (DRV) braucht ja auch eine gewisse Vorlaufzeit, um dies dann umsetzen zu können. Ich will dem Ergebnis dieser Gespräche nicht vorgreifen und kann daher noch nicht sagen, wo die Grenze im nächsten Jahr liegen wird und ob dies dann erst einmal nur für 2023 gilt oder gleich eine dauerhafte Regelung wird.
Meine persönliche Meinung dazu: Ich bin sehr dafür, die aktuelle Hinzuverdienstgrenze dauerhaft beizubehalten oder zumindest deutlich über das frühere Niveau von 6300€ anzuheben. Denn gerade in Zeiten des Fachkräftemangels wollen wir Anreize schaffen, dass Rentner*innen, die dies möchten, ihre Kenntnisse und Berufserfahrung auch weiterhin dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen. Da sie davon dann auch selbst durch ein zusätzliches Einkommen profitieren, wäre das m.E. eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Ich bin sehr optimistisch, dass dies auch gelingen wird – allerdings, wie erwähnt, ohne mich heute auf Details festzulegen.

Mit freundlichen Grüßen,
Armand Zorn, MdB

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