Frage an Barbara Klepsch bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Barbara Klepsch
CDU
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Frage von Petra S. •

Frage an Barbara Klepsch von Petra S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

30 Jahre nach der Wiedervereinigung ist immer noch ein großes Problem die unterschiedliche Wertschätzung von Leistung!
Was halten Sie von der Forderung : " Gleiche Leistung - Gleicher Lohn " ? Und... welche Voraussetzungen müssen Ihrer Meinung nach geschaffen werden, um endlich in allen Bereichen, vor allem in der Pflege, diese Aussage in die Realität umzusetzen?
Eine flächendeckende Versorgung im sozialen Bereich - ob in Kindereinrichtungen, Schulen, Sozialeinrichtungen - scheitert u.a. oft ebenfalls an unzureichender Förderung / Bezahlung / ... Welche Möglichkeiten sehen Sie hier für eine dringend notwendige Entwicklung?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau S.,

vielen Dank für Ihre Frage. Wir sind uns sicher einig, dass es 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung immer noch große Unterschiede zwischen den wirtschaftlichen Verhältnissen der Menschen im Osten und dem Westen gibt. Die Lohn- und Rentenverhältnisse in Bezug auf die Höhe sind noch nicht so, wie diese sein müssten. Es gibt aber auch positive Entwicklungen. 45 Millionen Menschen sind heute erwerbstätig. Das ist der höchste Wert seit der Wiedervereinigung. Gab es im Jahr 2000 noch 10 Prozent mehr Arbeitslose im Osten, als im Westen, sind es heute weniger als 3 Prozent mehr Arbeitslose im Osten im Vergleich zu Westdeutschland. Ab dem Jahr 2025 werden Ost- und Westrenten endlich einheitlich berechnet. Zumindest ist hier ein positiver Weg erkennbar.

Auf Bundesebene bin ich seit Kurzem eine der Ko-Vorsitzenden des Bundesfachausschusses „Soziale Sicherung“ der CDU Deutschlands, wo es genau um die Themen Arbeitswelt, Rente und auch Gesundheit und Pflege geht. Ich darf den Bereich Gesundheit- und Pflege koordinieren. Als Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz in diesem Jahr bin ich in den Bereichen medizinische Versorgung und Pflege aktuell sehr häufig mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Gespräch.

Für den Bereich Pflege fordere ich einen bundesweit einheitlichen Tarifvertrag. Nur so kann es gelingen, dass die Pflegekräfte, die wir in Sachsen ausbilden, auch hier bleiben. Zudem braucht es für die Pflege insgesamt eine gesellschaftlich größere Wertschätzung. Und die Arbeitsbedingungen in der Pflege müssen allgemein verbessert werden (z. B. Verzicht auf Teilschichten). Hier ist sehr viel zu tun. Viele Punkte dazu finden Sie im Pflegepaket Sachsen, was ich kürzlich herausgeben habe.

Ich werde weiter daran arbeiten, dass die Bedingungen sich weiter anpassen und die Lebensleistung der Menschen in Ostdeutschland entsprechend anerkannt wird. Mein Fazit: Es geht voran, aber es dauert länger als gedacht.

Viele Grüße

Barbara Klepsch

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