Sehr geehrter Herr Löschke,

haben Sie vielen Dank für Ihre Fragen.

Kardinal Woelki ist nicht deshalb ein Staatsbeamter, weil er eine andere politische Haltung hat als ich. Die politische Ausrichtung ist zur Qualifizierung als Staatsbeamter erkennbar irrelevant. Ich nenne ihn einen Staatbeamten, weil er wie ein Beamter vom Staat besoldet wird. Seine Bezüge sind in der Priesterbesoldungs- und -versorgungsordnung des Erzbistums Köln geregelt. Allerding leitet sich aus seiner klaren Unterordnung unter seinen Dienstherrn wohl seine politische Agitation ab. Er geriert sich mehr als Regierungssprecher und Parteifunktionär, denn als überparteilicher Seelsorger und Verkünder der frohen Botschaft des Evangeliums für alle Menschen – unabhängig von ihrer parteipolitischen Verortung.

Die freie Religionsausübung ist für die AfD ein besonderes Anliegen, für das ich mich auch persönlich in besonderer Weise einsetzen werde. Ich bin selbst aktiver Kirchgänger beispielsweise und zwar nicht nur Weihnachten und Ostern, sondern jeden Sonntag, wenn ich es einrichten kann. Aber gerade deswegen halte ich die Trennung von Kirche und Staat für zentral und möchte jeden staatlichen Einfluss auf die Kirche zurückdrängen.

Mit freundlichen Grüßen

Beatrix von Storch