Was halten Sie von der Idee, die E-Highways (siehe Lübeck - Reinfeld) so umzusetzen, dass auch Elektroautos diese Infrastruktur verwenden können?
Sehr geehrter Herr Hönel,
daraus könnten sich eventuell gleich mehrere Vorteile ergeben. Zum einen könnte man diese Infrastruktur auch zum Austausch von Daten hinsichtlich des autonomen Fahrens auf Autobahnen nutzen. Dann bräuchte man zumindest dort keine drahtlose Kommunikation / Internetverbindung zum autonomen Fahren mehr. Datensignale würden sich zusätzlich zum Strom in den Leitungen modulieren lassen. Zum anderen könnten die Akkus der Elektroautos viel kleiner dimensioniert werden, da auf der Autobahn der Strom nicht mehr aus den Akkus, sondern aus den Leitungen bezogen werden würde. Der Ressourcenverbrauch wäre bei der Herstellung der Elektroautos / Akkus somit geringer sowie der Endpreis.
Sehr geehrter Herr M.,
vielen Dank für Ihre Nachfrage.
Bisher sind die Modellprojekte "E-Highway" auf die Nutzung durch LKWs ausgelegt. Prinzipiell halte ich es für wichtig, die gesamte technologische Bandbreite CO2-neutraler Mobilität zu beforschen, Vor- und Nachteile sowie konzeptionelle Herausforderungen zu evaluieren.
Der Ausbau der Autobahninfrastruktur mit dem Ziel, E-Highways für PKWs zu realisieren, würde einen enormen Aufwand und hohe Kosten bedeuten. Auch die Wartung der Oberleitungen sowie deren Anfälligkeiten für Umwelteinflüsse stellen maßgebliche finanzielle und organisatorische Herausforderungen dar. Im Gegensatz dazu ist der Ausbau der Elektro-Ladestationen vergleichsweise kostengünstig, einfacher zu realisieren und weniger risikobehaftet. Daher muss der Fokus, meiner Einschätzung nach, auf dem Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur sowie der Förderung von E-Mobilität im Allgemeinen liegen.
Zudem gilt es, die Schieneninfrastruktur auszubauen und den Güter- und Personenverkehr auf der Schiene attraktiver zu gestalten. Ich bin der Überzeugung, dass diese Maßnahmen prioritär angegangen werden müssen, um die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor deutlich zu reduzieren.
Mit freundlichen Grüßen
Bruno Hönel
Weitere Fragen an Bruno Hönel
Der aktuell vorliegende Entwurf der Tierschutzgesetzänderung der Bundesregierung ist eine gute Grundlage für weitere Verbesserungen und weniger Tierleid.
Ich freue mich sehr, dass wir im Zusammenspiel mit den Haushälterinnen des Gesundheitsetats, die zusätzliche 112 Mio. € zu Verfügung stellen, die Förderung des Bundes im Bereich Long-Covid / ME/CFS auf insgesamt über 180 Mio. € erhöhen.
Leider kann ich Ihnen zum aktuellen Sachstand nicht viel mehr sagen, als dass nach meinen Informationen der Gesetzentwurf die Ressortabstimmung durchlaufen hat, allerdings noch kein Kabinettstermin feststeht.
Angesichts der weitreichenden Auswirkungen von Post-Covid und ME/CFS auf das Leben vieler Menschen ist es entscheidend, dass wir sowohl in die Forschung zu wirksamen Therapien als auch in die Versorgung der Betroffenen investieren.