Sehr geehrter Herr Steben,

„von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste“ (Heinrich Heine).

Ich bedanke mich herzlich für Ihre Frage zum Thema Kulturgut Buch. Mir persönlich liegt das Thema sehr am Herzen, denn Lesen prägt und bildet, entfaltet Phantasie und Kreativität, lässt die Welt neu entdecken (wie Sie richtig mit Ihrem Zitat von Augustinus Aurelius anmerken) und ist wichtig für die persönliche Entwicklung.

Wie Sie meiner Homepage www.carsten-mueller.com entnehmen können, war ich anlässlich des bundesweiten Vorlesetages am 21. November 2014 zu Gast in der Hans-Georg-Karg-Grundschule in Braunschweig und habe aus dem Buch „Urmel aus dem Eis“ vorgelesen. Kindern und Jugendlichen Lust auf das Lesen zu machen und ihre Begeisterung für Bücher und deren Geschichten zu wecken, bereitet mir sehr viel Freude und erinnert mich auch an meine eigene Kindheit. Deshalb begrüße ich es sehr, dass auch Sie gerne vorlesen, denn den positiven Einfluss des Vorlesens haben zahlreiche Untersuchungen nachgewiesen. So verfügen Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, über einen deutlich größeren Wortschatz als Gleichaltrige ohne Vorleseerfahrung. Zudem haben sie im Schnitt bessere Noten und später mehr Spaß am Selbstlesen sowie im Umgang mit Texten.

Ihre Besorgnis, dass vor allem kleine Buchläden durch die Herausforderungen der Digitalisierung und der Konkurrenz durch große Buchketten stärker unter Druck geraten, teilt auch die CDU/CSU-geführte Bundesregierung. Sie hat deshalb einen neuen, bereits im Koalitionsvertrag vorgesehenen kultur- und medienpolitischen Preis für Buchhandlungen ins Leben gerufen. Die Förderung soll gezielt den von Ihnen angesprochenen kleineren, wirtschaftlich unabhängigen Buchhandlungen, die sich durch innovative Geschäftsmodelle, besondere Lese- und Literaturförderung oder kulturelle Veranstaltungsprogramme auszeichnen, zugutekommen.

Die Buchhandlungen müssen folgende Kriterien erfüllen (Bewerbung ab 2105 möglich):
- die Buchhandlung muss inhabergeführt sein und ihren Sitz in Deutschland haben;
- ein konzernunabhängiges Sortiment anbieten;
- das Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) nutzen und nicht ausschließlich über den Großhandel (Libri, KNV etc.) bestellen und
- darf einen Jahresumsatz von einer Million Euro nicht übersteigen.

Die Preisgelder sind wie folgt gestaffelt: 3 Buchhandlungen mit je 25.000 Euro, 5 Buchhandlungen mit je 15.000 Euro und 100 Buchhandlungen mit je 7.000 Euro. Neben dem jeweiligen Preisgeld sollen alle Preisträger ein Gütesiegel erhalten. Dieses soll es den ausgezeichneten Buchhandlungen ermöglichen, auf die Auszeichnung in ihren Schaufenstern hinzuweisen.
Sollten Sie nähere Informationen zum Deutschen Buchhandelspreis benötigen, können Sie sich gerne an mich wenden oder sich auf der Internetseite der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Prof. Monika Grütters MdB (CDU), www.kulturstaatsministerin.de, informieren. Bitte machen Sie auch Buchläden, die den oben genannten Kriterien entsprechen, auf den Preis aufmerksam.

Mit freundlichen Grüßen
Carsten Müller