Frage an Cem Özdemir von Jens H. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Özdemir,
als sich im Jahr 2000 Ernst August Prinz von Hannover auf der Expo in Hannover im angetrunkenen Zustand am türkischen Pavillon erleichterte forderten Sie eine öffentliche Entschuldigung beim türkischen Volk, öffentliche Reue sowie eine Wiedergutmachung in Form einer großzügigen Spende and die türkischen Erdbebenopfer jener Zeit. Als Begründung nannten sie damals dass die türkische Öffentlichkeit "sehr sensibel" sei und auf den mutmaßlichen Fauxpas des deutschen Adligen "martialisch reagieren" werde.
Leider vermisse ich im aktuellen Fall der „grünen Jugend“ eine solche Reaktion von Ihnen - auch die breite Masse des deutschen Volkes zeigt für dieses Verhalten wenig Verständnis und dass auch gewisser Stolz vorhanden ist zeigt der steigende Anteil der deutschen Fahnen in Straßenverkehr angesichts der bevorstehenden Fußball-EM und Olympia.
Wo bleibt Ihre Reaktion dazu? Liegt es daran dass die „Tat“ vom Nachwuchs Ihrer Partei durchgeführt wurde oder fühlen Sie sich als deutscher Politiker dem türkischen Volk näher als dem deutschen?
Jens Heinze
Sehr geehrter Herr Heinze,
wie Sie vielleicht verschiedenen Medienberichten bereits entnommen haben, distanziert sich die GRÜNE JUGEND ausdrücklich von diesem Vorfall und ich schließe mich ihnen an. Es wurde dabei auch klargestellt, dass es sich nicht um eine "Aktion" der GRÜNEN JUGEND handelte, sondern um die Tat einzelner Personen am Rande einer öffentlichen Veranstaltung. Hier die Stellungnahme der GRÜNEN JUGEND:
http://www.gruene-jugend.de/presse/443339.html
Und zu Ihrer Frage, ob ich mich dem türkischen Volk näher fühle als dem deutschen: Manche Fragen nerven irgendwann dermaßen, dass man eigentlich keine Lust mehr hat, sie zu beantworten. Ich will Ihnen dennoch den Gefallen tun: Wie Sie vielleicht wissen, bin ich in Deutschland geboren, hier aufgewachsen und habe bewusst die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt (und übrigens die türkische aufgegeben). Das sollte genug der Antwort auf Ihre bemerkenswerte Frage sein.
Mit freundlichen Grüßen
Cem Özdemir
Weitere Fragen an Cem Özdemir
Für ein Verbotsverfahren gibt es jedoch erhebliche verfassungsrechtliche Hürden. Zudem würde ein solches Verfahren wahrscheinlich Jahre in Anspruch nehmen. Und das demokratiefeindliche Gedankengut lässt sich nicht einfach verbieten.
Ich habe mich in der Vergangenheit und insbesondere seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel klar in der Öffentlichkeit positioniert und mein Mitgefühl mit den Ermordeten und den Geiseln und ihren Angehörigen zum Ausdruck gebracht.
Die Ukraine exportiert mittlerweile wieder so viel Getreide wie vor dem Krieg, was ich als großen Erfolg wahrnehme
Die Einbürgerungsbehörde ihres Wohnortes kann eine genaue Beurteilung Ihrer persönlichen Situation vornehmen