Frage an Christian Lindner bezüglich Soziale Sicherung

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Christian Lindner
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Frage von Kurt H. •

Frage an Christian Lindner von Kurt H. bezüglich Soziale Sicherung

Halten Sie es gerecht das Politiker und Beamte nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, jedoch dennoch eine bessere Leistung, 100% alimentiert vom Staat, erhalten als Renter der gesetzlichen Rentenversicherung ? Vor allem pikant bei der Frage ist ja das die jenigen die die Rente gekürzt haben, nämlich die Politiker, selber nicht betroffen sind. Ihre Pensionen bleiben hoch, und ein ehemaliger Abgeordneter muss auch nicht bis 67 Jahre warten um seine Altersversorgung zu erhalten. Zusätzlich bekommt er nach nur vier Jahren Tätigkeit eine höhere Altersversorgung als ein Durchschnittlicher Rentner nach 45 Jahren. Ein unhaltbarer Zustand wie ich meine. Warum zahlen nicht alle wie z.B. In Österreich in eine Rentenversicherung ein ?

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Sehr geehrter Herr H.,

danke für Ihre Nachricht.

Auf der Internet-Seite des Deutschen Bundestages sollten Sie sich bitte informieren, dass Ihre Darstellung der Politiker-Versorgung unzutreffend ist.

Zur Frage in der Sache: Politiker sollten sich sich wie Selbständige oder Freiberufler während der Phase eines Mandats selbst (zum Beispiel in einem Versorgungswerk) absichern. Das Vorbild ist der Landtag Nordrhein-Westfalen.

Der Vergleich von Pensionen und Renten ist ein ständiges Aufregerthema. Er ist aber nicht seriös. Bei Beamten handelt es sich mehrheitlich um Akademiker, bei den Rentnern nicht. Wenn das Lebenseinkommen eines Pensionärs und eines Rentners bei gleicher Qualifikation und unter Einbeziehung von betrieblicher Vorsorge verglichen wird, dann zeigt sich keine Gerechtigkeitslücke. Die Aktive-Bezüge der Beamten sind nämlich in der Regel geringer, als sie es in der Privatwirtschaft wären; die höhere Pension ist auf Lebenszeit der Ausgleich. Über Details kann man streiten, aber die Aufregung ist größer als das Problem.

Gerade das System in Österreich sollten wir uns nicht zum Vorbild nehmen. Riesige Zuschüsse des Steuerzahlers sind nötig, auf die Alterung der Gesellschaft ist es nicht vorbereitet. Eher interessant ist die Schweiz, weil dort die Säule der privaten Vorsorge stärker ist und für die Sicherung des Lebensstandards im Alter genutzt wird.

Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner

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