Frage an Christian Lindner bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Christian Lindner
FDP
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Frage von Malte G. •

Frage an Christian Lindner von Malte G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo Herr Lindner,

da ich inzwischen eine schwarz-gelbe Mehrheit für am wahrscheinlichsten halte und ich denke, dass ihr diese Chance der Regierungsbeteiligung nutzen würdet, wüsste ich gerne mal wie Sie eine Entwicklung wie nach der BTW 2009 verhindern wollen. Was würden Sie anders machen als 2009 und so verhindern, dass sich erneut die Union in vielen Punkten durchsetzt und die FDP wieder als „gelbe Gurkentruppe“ wahrgenommen wird und bei der nächsten BTW erneut scheitert, was dann das Ende der FDP bedeuten könnte, denn eine 3.Chance würde es wohl nicht geben, zumal dieses Mal das Kräfteverhältnis im Bundestag zwischen FDP und Union wohl ein anderes zugunsten der Union im Vergleich zu 2009 sein wird.

Sehen Sie mittelfristig eine Chance für sozialliberale Koalitionen auf Bundesebene wie 1969-1982? 2005 wurde die Chance ja leider nicht genutzt, obwohl Schröder und die FDP gut hätte passen können.

Halten Sie auch die TV Duelle jetzt vor der Wahl für unglücklich? Finde es schade, dass es keine Elefantenrunde gibt, denn dass Merkel bleibt ist nahezu sicher, aber 3 Parteien könnten Juniorpartner werden und da würde ich es sehr interessant finden wie Sie mit Martin Schulz debattieren würden. So werden für den Wähler die Unterschiede zwischen Groko und schwarz-gelb leider nicht so deutlich und wenn Angela Merkel nur ein Duell will, okay, aber im UK gab es eine Elefantenrunde, wo May durch Amber Rudd vertreten wurde, also warum nicht trotzdem eine solche Runde machen und wenn sie nicht will, muss es halt z.B. Ursula von der Leyen machen und ob das gut ankommt ist fraglich.

Freundliche Grüße aus Nordfriesland,

M. G.

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Hallo Herr G.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht.

Wir werden ohne Koalitionsaussage in die Wahl gehen. Das heißt aber nicht, dass wir beliebig sind - im Gegenteil! Wir sind eigenständig und berechenbar in der Sache, denn wir werden vor der Bundestagswahl konkrete Projekte definieren, die uns wichtig sind. Gespräche messen wir dann daran, was wir mit wem davon umsetzen könnten.
Es gibt dabei auch keinen Automatismus zur CDU, gleichwohl sie uns in der Sache in vielen Punkten näher steht als die SPD. Wenn wir unsere Inhalte nicht umsetzen können, dann gehen wir in die Opposition. Wir werden unsere Prinzipien nicht gegen Dienstwagen tauschen. Und diese Prämisse gilt auch für eine Koalition mit den Sozialdemokraten.

Eine echte Debatte im Fernsehen halte ich für sinnvoll, um die inhaltlichen Standpunkte darzulegen. Das TV-Duell zwischen Angela Merkel und Martin Schulz war dagegen so langweilig wie die Wartezeit beim Einwohnermeldeamt.

Mit besten Grüßen
Christian Lindner

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