Frage an Christian Lindner bezüglich Umwelt

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Christian Lindner
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Frage von Dominik S. •

Frage an Christian Lindner von Dominik S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Lindner,

finden Sie es nicht selbst seltsam, bei dem Thema Klimaschutzdemonstrationen von Schülern, nur mit einem Argument durch die Gegend zu werfen?
Sie meinen, dass ein halben Tag Schule schwänzen für seine Zukunft zu viel ist.
Die Hälfte meiner Klasse war ebenfalls bei den Demonstrationen in Karlsruhe.
Es gibt in der Schule auch Mittel, den verpassten Unterrichtsstoff zu erhalten und nachzuholen.
Außerdem erwähnten Sie, dass die Schüler die derzeitige Umweltsituation den Experten überlassen sollten.
Nun haben aber fast 50000 Experten in Form von Wissenschaftlern etc. auf die Seite der demonstrierenden Schüler gestellt.
Wie wollen Sie dann ihre Überzeugung gegen die Demonstrationen rechtfertigen?

Mit freundlichen Grüßen,
D. S.

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Sehr geehrter Herr S.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht.

Ich spreche mich nicht gegen die Demonstrationen aus. Jede und jeder in unserer Gesellschaft kann sich für politische Ziele einsetzen und demonstrieren. Und natürlich kann man auch mehr Anstrengungen für den Klimaschutz fordern. Allerdings bin ich der Meinung, dass solche Demonstrationen nach der Schule stattfinden sollten. Wir haben eine Schulpflicht. Es kann nicht sein, dass einerseits Unterrichtsausfall beklagt wird und andererseits Unterricht geradezu mit öffentlicher Würdigung geschwänzt wird.

Die Wissenschaft macht die Politik auf die Dringlichkeit des Problems aufmerksam und unterstützt die Schüler und Schülerinnen in dieser Hinsicht. Insofern sind wir vielleicht doch nicht so weit auseinander. Ich mache auf ein Problem aufmerksam: In Deutschland schaltet sich die Politik auch in die technologische Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen ein. Wir bezahlen Subventionen und sprechen Quoten und Verbote aus. Die Kosten für Klimaschutz steigen im Ergebnis, die Vermeidung von CO2 geht aber zurück. Das muss sich ändern: Demokratisch sollten Ziele festgelegt werden, aber Einzelentscheidungen zu Technologien sollten unterlassen bleiben. Ob das E-Auto ökologischer ist als die Brennstoffzelle, das können andere besser beurteilen als die große Zahl der Politikerinnen und Politiker. Ich breche eine Lanze für Ingenieure, Techniker und Ökonomen, die politisch festgelegte Ziele auf dem wirksamsten und günstigsten Weg erreichen.

Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner

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