Sehr geehrter Herr Wolpers,

ich bin aus mehreren Gründen für die Abschaffung der Wehrpflicht. Zum einen, weil die Wehrgerechtigkeit bei weitem nicht mehr gegeben ist, da nur noch jeder Zweite einberufen wird. Zum anderen, weil der Punkt der Landesverteidigung, aufgrund unserer Einbindung in Sicherheitsallianzen und aufgrund der Tatsache, dass wir nur noch von Freunden umgeben sind, nachrangig geworden ist. U.a. deswegen halte ich einen so schweren Eingriff in die Grundrechte durch die Wehrpflicht für nicht gerechtfertigt. Wir brauchen also eine Berufsarmee, die den heutigen Anforderungen am besten gerecht wird.

Ich war und bin ein Gegner des Irak-Kriegs, da die Argumentation, dass der Irak Massenvernichtungswaffen habe auf sehr wackligen Füßen stand und wie wir heute wissen auch nicht mit der Wahrheit übereinstimmt. Darüber hinaus befürchtete nicht nur ich, dass dieser Kriegseinsatz die Region eher destabilisieren als stabilisieren und dem Land selbst keinen Frieden bringen würde. Somit war die Entscheidung keine Soldaten in den Irak zu entsenden absolut richtig.

Beim Afghanistan-Krieg stellt sich die Lage anders dar. Hier kritisiere ich zwar die Methoden, die die US-Armee teilweise bei ihren Einsätzen benutzte (Verwendung von Streubomben), erachte es aber für richtig, dass Bundeswehr-Soldaten sich nun daran beteiligen den Frieden aufrecht zu erhalten. So konnte ich mich u.a. über einen Freund, der in Afghanistan stationiert war, aber natürlich auch über diverse Zeitungs- und Fernsehberichte darüber informieren, dass wir von der Bevölkerung geschätzt werden, da wir bei dem Aufbau des Landes helfen.

Mit freundlichen Grüßen Christian Otto