Frage an Christiane Blömeke bezüglich Kultur

Portrait von Christiane Blömeke
Christiane Blömeke
Bündnis 90/Die Grünen
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Christiane Blömeke zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Detlev R. •

Frage an Christiane Blömeke von Detlev R. bezüglich Kultur

Sehr geehrte Frau Blömeke,

ich habe gehört, dass der Volksmarkt ,der viermal jährlich auf dem Volksdorfer Wochenmarkt stattfindet und nicht nur bei uns, sondern bei allen Volksdorfern, sehr beliebt ist, nicht mehr so oft stattfinden soll.
Stimmt das? Wenn ja, können Sie mir sagen, welche Gründe das hat?
Der Volksmarkt ist nicht nur ein Treffpunkt für alle Menschen, sondern auch ein wirklich guter Flohmarkt, auf dem viele Menschen einkaufen . Er hat schon Tradition in den Walddörfern und für die Kinder ist es immer besonders schön dort zu verkaufen, weil die Stände auch umsonst sind. Wenn die Information stimmt, dass der Volksmarkt nicht mehr stattfinden soll, dann kann ich diese Entscheidung nicht nachvollziehen.

Mit freundlichen Grüßen
Detlev Ramme

Portrait von Christiane Blömeke
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Ramme,

ja, Sie sind richtig informiert. In der Tat soll der beliebte Volksmarkt, der viermal im Jahr auf der Volksdorfer Wochenmarktfläche stattfindet, in seiner Anzahl reduziert werden. Gemeinsam mit meiner Fraktion teile ich Ihre Empörung über dieses Vorgehen der Behörde voll und ganz.

Der Volksmarkt in Volksdorf ist mehr als ein gewöhnlicher Flohmarkt. Er bietet nicht nur Kinderstände umsonst an, sondern hat auch immer kostenlose Flächen für kulturelle Initiativen oder Hilfsorganisationen. Der Volksmarkt ist ein Treffpunkt der Generationen und der Betreiber, Sigfried Stockhecke, sorgt im Anschluss an den Volksmarkt dafür, dass Bücher oder Kleidung für bedürftige Zwecke gesammelt werden. Rein kommerzielle Stände sind auf dem Volksmarkt nicht erlaubt, das gibt ihm den eigentlichen Charme eines wirklichen Gebrauchtflohmarktes. Aus diesen Gründen ist der Volksmarkt auch in das hamburgweite Programm der Agenda 21 aufgenommen, in das Projekte kommen, die sich durch besonderes soziales Engagement oder eine ökologische Nachhaltigkeit auszeichnen. Der Volksmarkt ist weit über die Grenzen Volksdorfs hinaus bekannt und beliebt und zu allen Terminen sowohl ausgebucht, als auch stark besucht.

Aus diesem Grund werde ich mich auch- gemeinsam mit den Grünen vor Ort- mit aller Kraft für den Erhalt des Volksmarktes in Volksdorf einsetzen. Es ist nicht einzusehen, dass der Volksmarkt bei all diesen positiven Vorzügen nicht mehr an vier Terminen stattfinden soll.

Grund ist übrigens die Anfrage eines rein kommerziellen Flohmarktes, der ebenfalls an einigen Sonntagen einen Flohmarkt in Volksdorf, dann aber im neu gebauten P&R Haus, abhalten will. Da laut Ladenöffnungsgesetz an einem Ort jährlich nur insgesamt vier Sonn- oder Feiertage für Flohmärkte zur Verfügung stehen, steht dieser rein kommerzielle Flohmarkt in direkter Konkurrenz zum Volksmarkt. Antragsteller des kommerziellen Flohmarktes ist übrigens Herr Barth - Völkel - ehemaliges Mitglied der Schill Partei.

Die GAL hat für die letzte Bezirksverammlung in dieser Legislatur einen Antrag eingereicht, mit dem sie das Bezirksamt auffordert dafür zu sorgen, dass die bisherige Qualtität und Anzahl der Volksdorfer Volksmärkte nicht durch rein kommerziell ausgrichtete Flohmärkte eingeschränkt wird. Außerdem wurde bereits vor einigen Jahren von den örtlichen politischen Gremien ein Kritierienkatalog erstellt, der Anforderungen an mögliche Flohmarktbewerber stellt. Im Mittelpunkt stehen dabei soziale Aspekte, sowie der Verzicht auf eine rein kommerzielle Ausrichtung. Bislang erfüllte nur der Volksmarkt diese Kriterien. In dem Antrag für die Bezirksversammlung fordert die GAL nun von der Verwaltung, dass diese Kriterien auch bei dem jetzigen neuen Bewerber zur Anwendung kommen. Dann wird sich wohl schnell herausstellen, dass ein rein kommerzieller Flohmarkt diese Kriterien nicht erfüllen kann.

Sehr geehrter Herr Ramme, Sie sehen, dass wir politisch alles versuchen, um den beliebten Volksmarkt zu erhalten. Ich halte es für zwingend erforderlich, dass die Verwaltung (das Bezirksamt) sich bereit erklärt an Lösungen mitzusarbeiten. Es darf nicht sein, dass der Volksmarkt durch Formalismus, Bürokratie und Gesetze zerstört wird. Lösungsmöglichkeiten sind denkbar - es muss nur der Wille vorhanden sein sie gemeinsam zu finden. Jede öffentliche Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern, die sich für den Erhalt des Volksmarktes aussprechen hilft dabei in der Sache.

Ich halte Sie gerne über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden. Es ist sicherlich eine Frage, die für viele Volksdorfer von Bedeutung ist. Fragen Sie also einfach gerne noch einmal nach.

Freundliche Grüße von
Christiane Blömeke