Sehr geehrter Herr R.,

1. Sehen sie durch die Coronamaßnahmen-Entwicklung eine schleichende Veränderung und Diskussionsverschiebung hin zu mehr Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung?

Ich hoffe und  gehe davon aus, dass wir durch vernünftige Maßnahmen die Pandemie baldmöglich in den Griff bekommen; eine Diskussionsverschiebung zu mehr Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung sehe ich nicht.

2. Kann ich Ihre Antwort: "Wenn sich die Menschen schon nicht an Verordnungen halten, ist es sehr wahrscheinlich, dass Empfehlungen keinen zielführenden Schutz bringen werden."
So verstehen, dass nur das restriktive Eingreifen des Staates bei den Menschen in Deutschland ausreichend Aussicht auf Erfolg hat?

Klare, nachvollziebare und logische Verordnungen führen nicht automatisch zu restriktivem Eingreifen des Staates. Der überwiegende Teil der Bevölkerung hat sich in den letzten Monaten an die bestehenden Maßnahmen gehalten.

3. Halten sie die Kanzlerrunden zusammen mit den Ministerpräsidenten, welche in Corona Verordnungen münden, für eine demokratisch legitime und in Deutschland statthafte Vorgehensweise?

Ja, denn es spricht nichts dagegen, dass sich die demokratisch gewählte Kanzlerin gemeinsam mit den demokratisch gewählten Ministerpräsidenten austauscht und berät.

Vielen Dank und freundliche Grüße

Christiane Säubert