Frage an Claudia Lücking-Michel bezüglich Frauen

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Claudia Lücking-Michel
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Frage von Wolfgang L. •

Frage an Claudia Lücking-Michel von Wolfgang L. bezüglich Frauen

Sehr geehrte Frau Dr. Lücking-Michel,

da Sie als Direktkandidatin in meinem Wahlkreis antreten an Sie folgende Frage:

Bei Prüfung Ihrer Antworten auf die Fragen bei Abgeordnetenwatch ist mir aufgefallen, daß Sie sich für gesetzliche Frauenquoten aussprechen.

Warum sollte ich als Mann eine Kandidatin wählen, die per Gesetz Männer diskriminieren will?

Mir ist das Thema Gleichberechtigung der Geschlechter und der §3 Abs. 3 des Grundgesetzes sehr wichtig. Und deshalb wähle ich grundsätzlich keine Parteien oder Politiker, die Gesetze schaffen wollen, die sich gegen Gleichberechtigung wenden oder die Diskriminierung eines Geschlechts bedeuten.

Warum also sollte ich Sie wählen, obwohl Sie offenbar gegen Gleichberechtigung sind und bewußt den Artikel 3 Abs. 3 des Grundgesetzes mißachten wollen?

Mit freundlichen Grüßen,
Wolfgang Löhr

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Löhr,

danke für Ihre Anfrage. Tatsächlich bin ich Erstunterzeichnerin der sog. Berliner Erklärung und damit Befürworterin einer Frauenquote bei Aufsichtsräten der börsennotierten, mitbestimmungspflichtigen und öffentlichen Unternehmen, die zunächst mindestens 30 Prozent betragen soll.

Das sehe ich allerdings nicht als eine Maßnahme gegen Artikel 3 GG und damit gegen eine Gleichberechtigung von Männern und Frauen, sondern als eine Maßnahme, um die Umsetzung desselben zu ermöglichen und zu befördern. Es geht mir nicht um die Diskriminierung eines Geschlechtes, sondern um eine angemessene Berücksichtigung des anderen.

Im Idealfall löst sich ein solches Ungleichgewicht von selbst auf. Dort, wo es zu einer fortwährenden und deutlichen Unterrepräsentierung eines Geschlechts kommt, sind jedoch Hilfsinstrumente und Übergangsregelungen anzuwenden. In der Bundesrepublik Deutschland gilt dies für Frauen in Führungspositionen.

Sollte das Verhältnis in einem anderen Szenario ebenso deutlich zu Ungunsten der Männer ausfallen, müsste man entsprechend deren Anteil quotieren und ebenso wie jetzt bei den Frauen mit Personalentwicklungs-, Fördermaßnahmen und Quotenvorgaben für Abhilfe sorgen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Claudia Lücking-Michel